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Praxisdatenbank
Abgeschlossen

Ehrenamtlicher Besuchsdienst Wuppertal

Projektträger: Stadt Wuppertal und Nachbarschaftsheim Wuppertal e.V.
Ort: 42107 Wuppertal
Laufzeit: 2004 -
Stand: 11.03.2010

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Durch Vermittlung regelmäßiger, fachlich begleiteter Kontakte ehrenamtlicher Multiplikatoren verhindert der Ehrenamtliche Besuchsdienst die soziale Isolation von Menschen, die aus Alters- oder Krankheitsgründen immobil sind und im persönlichen Umfeld über unzureichende Sozialkontakte verfügen.

Ziel:
Der Ehrenamtliche Besuchsdienst leistet als Frühwarnsystem einen Beitrag zur Prävention von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit und Entlastung des Versorgungssystems. Die vorrangigen Ziele des Besuchsdienstes sind:
1. Vermeidung sozialer Isolation und Verzögerung unerwünschter Heimeinweisungen von immobilen alten kranken Menschen durch regelmäßige Besuchskontakte ehrenamtlicher Mitarbeiter.
2. Stärkung der Handlungskompetenz alter kranker Menschen durch individuelle professionelle Fachberatung.
3. Synergieeffekte durch gezielte und konzeptionell begründete Kopplung von Ehrenamt und Hauptamt.
4. Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter zu Multiplikatoren professioneller Arbeit und hiermit verbundene allgemeine, primärpräventive Sensibilisierung von Bürgern für Alter(n)sfragen und demografische Entwicklungen.

Erklärtes Ziel des Besuchsdienstes ist es, auf die Relevanz sozialer Integration für die allgemeine Gesundheit hinzuweisen. Anderen Kommunen und Trägern soll das Wuppertaler Konzept kostenfrei zur Verfügung gestellt werden – hierzu wurde in 10/2009 ein umfangreiches „Handbuch Besuchsdienst – Konzept und Arbeitshilfen für ehrenamtliche Besuchsdienste“ erstellt. Der Ehrenamtliche Besuchsdienst wirkt fünf allgemeinen Tendenzen entgegen:
Tendenz 1: Soziale Isolation alter kranker, ggf. einkommensschwacher Menschen
Tendenz 2: „Komm-Struktur“ in der ambulanten Altenhilfe
Tendenz 3: „Satt-und-sauber“-Versorgung in der ambulanten Altenpflege
Tendenz 4: Krisenintervenierende Ausrichtung kommunaler Sozialdienste
Tendenz 5: Heimeinweisung hochaltriger Menschen aus sozialer Indikation

Der Ehrenamtliche Besuchsdienst nutzt hierbei vor allem zwei Ressourcen:
Ressource 1: Steigende Aktivitätsquoten und -potentiale bürgerschaftlichen Engagements:
- Die Bereitschaft der Bevölkerung zu bürgerschaftlichem Engagement wächst stetig: Der Freiwilligen-survey 2004 als letzte repräsentative bundesweite Umfrage zu Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement belegt, dass sich 36% der über 14-Jährigen in Deutschland regelmäßig ehrenamtlich engagieren und weitere 32% der Bevölkerung zum Engagement bereit sind – Tendenz steigend.
Ressource 2: Synergieeffekte durch Kopplung von Haupt- und Ehrenamt:
- Gezielte und konzeptionell begründete Kopplung von Haupt- und Ehrenamt im Sozialwesen schafft Synergieeffekte, die vor allem der jeweiligen Zielgruppe zugute kommen. Professionelle Mitarbeiter werden in Zeiten von Ressourcenverknappung entlastet und ehrenamtlich engagierte Bürger zu Multiplikatoren ausgebildet.

Zielgruppe:
Zielgruppe des Besuchsdienstes sind alleinstehende Menschen in Privatwohnungen, die aus Alters- und Krankheitsgründen immobil sind und über unzureichende soziale Kontakte verfügen.

Der Besuchsdienst erreicht vor allem hochaltrige Menschen im achten und neunten Lebensjahrzehnt. Engagierte Bürger werden im Rahmen kontinuierlicher Fortbildungen zu Multiplikatoren sozialdienstlicher Arbeit ausgebildet, kompensieren durch regelmäßige Besuchskontakte die fehlende Einbindung der alten kranken Menschen in private Netzwerke und verhindern soziale Isolation. Sie stärken alltagspraktische Fähigkeiten, Selbstwert und individuelle Handlungskompetenzen, bieten Außenreize, Kommunikation und vermitteln Zugehörigkeit. In Kombination mit fachlicher Beratung mindern sie durch ihr Engagement die Zunahme von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit und tragen nachhaltig zur Verzögerung unerwünschter Heimeinweisungen bei. Die ehrenamtlichen Multiplikatoren werden in ihrer Tätigkeit professionell begleitet, kontinuierlich durch Fachreferenten fortgebildet und tauschen sich im Rahmen von Gruppentreffen regelmäßig aus. Als „junge Alte“ oder „Alte von morgen“ beschäftigen sie sich hierbei intensiv mit individuellen und kollektiven Altersfragen und bereiten sich primärpräventiv auf ihr eigenes Alter(n) vor.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes

Frau Manuela Salem
Platz der Republik 24-26
42107 Wuppertal ( Nordrhein-Westfalen )

Telefon: 0202 / 2451952

E-Mail: salem@besuchsdienst.de

Website: www.besuchsdienst.de

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