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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Vergessene Kinder - Zu wenig Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

28.05.2007

Wie das Apothekenmagazin „Baby und Familie" berichtet, wachsen in Deutschland gut 500.000 Kinder mit Mutter oder Vater auf, die schwer psychisch krank sind. Nach Aussage von Katja Beck, die eine Selbsthilfegruppe für Betroffene leitet, habe man lange nicht beachtet, welche Belastung die Krankheit der Eltern für die Psyche der Kinder bedeutet. Noch heute werde in der Psychiatrie oft vergessen zu fragen, ob die Patienten Kinder haben, um die sich jemand kümmern müsse. Besonders schwer hätten es Kinder alleinerziehender Mütter oder Väter. Oft sind sie lange mit den kranken Eltern allein und begreifen nicht, dass deren unerklärliche Handlungen krankheitsbedingt und nicht etwa gegen sie gerichtet sind. Die Risikoforschung bestätigt zudem, was schon jeder ahnt: Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen ein Elternteil psychisch krank ist, stehen unter erhöhtem Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. In verschiedenen Untersuchungen wird geschätzt, dass das kindliche Störungsrisiko um den Faktor zwei bis drei gegenüber einer gesunden Vergleichsgruppe erhöht ist.
Dr. phil. Albert Lenz, Prof. für Klinische Psychologie und Sozialpsychologie an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn, Fachbereich Sozialwesen hat belegt, dass die Auffälligkeiten vor allem die sozial-emotionale (also zwischenmenschliche und gemütsmäßige) sowie kognitive (geistig-intellektuelle) Entwicklung betreffen. Am häufigsten finden sich depressive Störungen, aber auch aggressive, dissoziale und hyperkinetische („Zappelphilipp“) Verhaltensstörungen. Die Wahrscheinlichkeit psychisch zu erkranken, liegt für Kinder schizophrener Eltern bei zehn bis 15 Prozent. Das Risiko für eine affektive, also Gemütsstörung wie Depression und/oder Manie ist etwa drei- bis sechsmal höher als bei unauffälligen Eltern. Sind beide Elternteile depressiv erkrankt, liegt die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei rund 70 Prozent.
Hilfsangebote für solche „vergessenen Kinder“, müssen vor allem altersgerechte Formen entwickeln, konsequent anbieten und die Kinder und Jugendlichen in die Behandlung des erkrankten Elternteils einbeziehen. Hilfe durch Selbsthilfe ist über den stationären Aufenthalt hinaus zu fördern und zu stärken. Beispiele für solche Ansätze sind auch auf gesundheitliche-chancengleichheit.de zu finden, so das Projekt:


Kinder und AIDS, von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg e.V.

und das Projekt:


connect - Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien - Kooperation und Vernetzung, Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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