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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Verdeckte Armut in Deutschland

04.01.2007

Studie geht von 2,6 Millionen Menschen aus, die von weniger als dem Existenzminimum leben und keine staatliche Unterstützung geltend machen.

Im Oktober 2006 hat die Sozialwissenschaftlerin Irene Becker die Ergebnisse eines von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projektes zur verdeckten Armut vorgelegt: „Armut in Deutschland: Bevölkerungsgruppen unterhalb der ALG-II-Grenze“.
In der Studie wird eine hohe Anzahl von verdeckt Armen festgestellt. Gemeint sind damit Menschen, die unterhalb des politisch festgelegten und als Rechtsanspruch garantierten Existenzminimums leben und ihren Anspruch auf staatliche Unterstützung nicht geltend machen.

Konkret kommt die Studie zu folgenden Ergebnissen: Statt der ca. 10 Millionen potenziell Berechtigten für Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) bezogen im Juli 2005 ca. 6,8 Millionen und im Mai 2006 ca. 7,4 Millionen Berechtigte die ihnen zustehenden Leistungen.

Die Studie stellt fest, dass das Problem der verdeckten Armut insbesondere Erwerbstätige betrifft. Denn von den etwa 2,8 Millionen Erwerbstätigen mit Rechtsanspruch auf eine zusätzliche Unterstützung durch „aufstockendes“ ALG II nehmen nur 0,9 Millionen diesen Anspruch wahr (Becker, S. 36 ff.). Von den rund 2,6 Millionen verdeckt Armen sind damit über 70 Prozent erwerbstätig.

Die Bundesregierung nahm auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke zu diesen Zahlen Stellung (Drucksache 16/3274).

Aus Sicht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sind die Zahlen zwar nur eingeschränkt für Fragen dieser Art verwendbar, da sie auf einer Sonderauswertung des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) für das Jahr 2004 beruhen. Dennoch wird in der Stellungnahme anerkannt, dass die in der Studie aufgezeigten Tendenzen grundsätzlich zutreffen und es auch nach der Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende verdeckte Armut - allerdings in geringerem Umfang als zuvor - gibt.

Literaturhinweis: Irene Becker: Armut in Deutschland: Bevölkerungsgruppen unterhalb der ALG-II-Grenze, Arbeitspapier des Projekts „Soziale Gerechtigkeit“ Nr. 3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M.. Die Studie steht als PDF zum Download zur Verfügung unter:

http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2006-863-4-3

Die Stellungnahme der Bundesregierung kann nachgelesen werden unter:

http://dip.bundestag.de/btd/16/035/1603551.pdf

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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