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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Paritätischer Wohlfahrtsverband stellt regionalen Armutsatlas vor: "Deutschland ist ein regional tief zerrissenes Land"

18.05.2009

Armut ist in Deutschland regional höchst unterschiedlich verteilt: Die Armutsquoten reichen von 7,4 Prozent im Schwarzwald bis zu 27 Prozent in Vorpommern. Bundesweit liegt die durchschnittliche Armutsquote bei 14,3 Prozent. Diese Ergebnisse gehen aus dem „Ersten Armutsatlas für Regionen in Deutschland“ hervor, den der Paritätische Wohlfahrtsverband gestern in Berlin vorgestellt hat. Die Armutsgefährdungsquote ist nach EU-Definition der Anteil der Personen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen.

„Mit diesem Atlas wird ein neues Kapitel der Armutsberichterstattung aufgeschlagen. Die regionale Betrachtung der Armut führt uns erstmals vor Augen, dass Deutschland nicht nur sozial, sondern auch regional ein tief zerrissenes Land ist“, bilanzierte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, bei der Vorstellung des  „Ersten Armutsatlas für Regionen in Deutschland“. Ohne gezielte Maßnahmen der Armutsbekämpfung werde mittelfristig jede Grundlage für eine gute ökonomische Entwicklung in den betroffenen Regionen zerstört, sagte Schneider weiter und forderte eine nachhaltige Verknüpfung von Wirtschafts- und Sozialpolitik mit der gezielten Förderung von Regionen.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes gibt es in Bezug auf die Armutsgefährdung große Unterschiede zwischen Ost und West: Während in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) 19,5 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet waren, lag die Quote im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 12,9 Prozent deutlich niedriger. Während die Armutsgefährdungsquote von Frauen im Westen mit 13,5 Prozent höher lag als bei den Männern (12,2 Prozent), waren im Osten keine geschlechtsspezifischen Differenzen festzustellen.

Besonders von Armut bedroht sind Erwerbslose sowie Alleinerziehende und deren Kinder. Auch hier sind im Ländervergleich erhebliche Unterschiede festzustellen: Während die Armutsgefährdungsquote der Erwerbslosen in Baden-Württemberg mit 40,3 Prozent im Jahr 2007 den niedrigsten Wert aufwies, waren in Sachsen-Anhalt zwei Drittel aller Erwerbslosen (66 Prozent) armutsgefährdet. Bei den Personen in Alleinerziehenden-Haushalten waren die niedrigsten Quoten in den Stadtstaaten Berlin (28,6 Prozent) und Hamburg (29,6 Prozent) festzustellen; die höchste Quote wies auch hier Sachsen-Anhalt mit 53,7 Prozent auf. Der Armutsatlas sowie ergänzende Statistiken finden sich im Internet unter www.armutsatlas.de

Weiteres Material gibt es im Internet-Auftritt der Statistischen Ämter unter
http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/

Vor diesem Hintergrund dieser Zahlen und Ergebnisse sind regionale und lokale Ansätze gegen Armut und sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit notwendig. Anregungen für Akteure vor Ort liefern zahlreiche Praxisprojekte in der Datenbank. Auch in den strukturschwachen und laut Atlas ärmeren Regionen wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern hat sich bereits Gute Praxis etabliert:

So bietet der Mobile Sozialpädagogische Dienst der Stadt Neubrandenburg präventive Familienberatung für Familien mit Kindern von bis zehn Jahren. Insbesondere Alleinerziehende und Erwerbslose werden mit diesem Angebot angesprochen und erreicht. Ziel ist es, Kinder aus sozial benachteiligten Familien in Angebote der frühen Förderung einzubinden und damit Entwicklungsdefiziten entgegenzuwirken.

Weitere Beispiele für erfolgreiche Praxis können für zahlreiche Zielgruppen, Lebenswelten oder Altersgruppen, aber auch nach regionaler Anbindung recherchiert werden: z.B. für Kinder unterschiedlicher Altersstufen, für Migrant/innen oder für Familien. Insgesamt sind inzwischen 1800 Praxisprojekte und über 90 Projekte Guter Praxis in der Datenbank recherchierbar.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

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