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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Neue Online-Angebote für Männer in suizidalen Krisen und deren Angehörige

Cora Spahn , Universitätsmedizin Leipzig
19.05.2023

„Über Suizidgedanken spricht man als Mann nicht.“, sagt einer der betroffenen Männer, die im Rahmen der neuen Online-Angebote www.maenner-staerken.de und www.hilfe-fuer-angehoerige.de über ihre Erfahrungen mit suizidalen Krisen und ihren Weg aus einer ausweglosen erscheinenden Situation heraus berichten. Die Angebote des Forschungsverbundes „MEN-ACCESS – Suizidprävention für Männer“ richten sich an Männer in Krisen und deren Angehörige.

 

Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 9.000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Mord/Totschlag, HIV und Drogen zusammen. Was viele nicht wissen: 75% von ihnen sind Männer. D.h. täglich sterben in Deutschland 19 Männer durch einen Suizid, das ist fast jede Stunde ein Mann, jeden Tag, im ganzen Jahr. Ungefähr 10- bis 20-mal so viele unternehmen einen Suizidversuch.

Es gibt unterschiedlichste Gründe, in suizidale Krisen zu geraten, und trotz dieser erschreckend hohen Zahl an Betroffenen finden Suizidgedanken und Krisen häufig im Verborgenen statt. Männer in Krisen nehmen weniger Hilfsangebote in Anspruch als Frauen und sprechen ihre Suizidgedanken seltener an. Sowohl Männer als auch deren Angehörige berichten von Ratlosigkeit, was in suizidalen Krisen hilft, was man tun kann und wohin man sich wenden kann.

Außerdem sind Glaubenssätze wie „Männer müssen immer stark sein!“ oder „Echte Männer weinen nicht!“ immer noch weit verbreitet. Solche Glaubenssätze können aber fatale Folgen haben, wenn ein Mann in eine Krise kommt. Wenn er z.B. Job oder Partner:in verliert, schwer erkrankt oder aus einem anderen Grund Kraft und den Lebensmut verliert. Insbesondere dann, wenn ein Mann sich dafür schämt, schuldig fühlt und meint, er müsse alles allein regeln, kann das bis zum Suizid führen. Auch Männer haben Krisen und es ist wichtig, dass sie in diesen Situationen Hilfe in Anspruch nehmen und bekommen.

Obwohl die Suizidrate bei Männern fast drei Mal so hoch ist wie bei Frauen, gibt es bisher nur sehr wenige spezifische Hilfsangebote für Männer in suizidalen Krisen. Dabei bedarf es insbesondere Suizidpräventionsangebote, welche ganz spezifisch Männer und deren Angehörige ansprechen. Der Forschungsverbund MEN-ACCESS (bestehend aus Universität Leipzig, Medical School Berlin und Universität Bielefeld) hat aus diesem Grund zwei neue Online-Angebote speziell für Männer mit Suizidrisiko und deren Angehörige entwickelt.

 

Hilfsangebot für Männer mit Suizidrisiko: www.maenner-staerken.de

Die Informationsseite „Männer Stärken“ soll Männern helfen, die eigene Situation einzuschätzen und über suizidales Erleben und Verhalten informieren: Was sind Warnzeichen für eine Krise? Männlichkeit und psychische Krise, wie passt das zusammen? Was sind Wege aus der Krise? Das Angebot soll Orientierung im Hilfesystem geben und Wege in Hilfe ebnen: Kann überhaupt jemand helfen? Welche Hilfen sind wann, wie erreichbar? Wie kann ich die eigene Not ansprechen? Komme ich gegen meinen Willen in die Psychiatrie, wenn ich über Suizidgedanken spreche? Zahlreiche Videos mit Schilderungen von betroffenen Männern und Experten sollen Perspektiven schaffen in scheinbar ausweglosen Situationen und entstigmatisieren.

 

E-Learning-Programm für Angehörige von Männern mit Suizidrisiko: www.hilfe-fuer-angehoerige.de

„Hilfe für Angehörige“ ist ein kostenloses E-Learning-Programm für Angehörige von Männern in einer suizidalen Krise. Das E-Learning-Programm besteht aus vier Modulen mit psychoedukativen Inhalten zu Suizidalität bei Männern, Videos mit Expert:innen Betroffenen sowie Hörspiele und Informationsmaterial. Das E-Learning-Programm soll Angehörige im Umgang mit Personen in suizidalen Krisen unterstützen, Hilfsangebote aufzeigen, Kommunikationsstrategien vermitteln und für die Wahrnehmung der eigenen Belastung sensibilisieren. Das E-Learning-Programm wird von einer wissenschaftlichen Studie begleitet und evaluiert.

 

Der Forschungsverbund „MEN-ACCESS – Suizidprävention für Männer“ wird gefördert vom GKV-Bündnis für Gesundheit.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

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