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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Mehr Umweltgerechtigkeit in unseren Städten schaffen

Christa Böhme , bis Mitte 2025: Difu - Deutsches Institut für Urbanistik
26.02.2018

In Deutsch­land entscheidet der so­zi­ale Sta­tus mit da­rü­ber, ob und in welchem Um­fang Menschen durch schädliche Umwelteinwirkungen belastet sind und Zu­gang zu Umweltressourcen wie et­wa städtischen Grün­flä­chen haben. Der Zu­sam­men­hang zwi­schen niedrigem Sozialstatus und höheren Umweltbelastungen schlägt sich auch räum­lich nie­der. In so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Stadtquartieren sind Gesundheitsbelastungen durch negative Umwelteinflüsse wie Lärm und Luftschadstoffe oft­mals be­son­ders hoch. Häufig sind diese Quartiere auch schlechter mit qualitätsvollen Grün­flä­chen versorgt.

Leit­li­nien und Hand­lungs­empfeh­lun­gen für mehr Um­weltgerechtigkeit

Vor diesem Hintergrund haben Um­weltminister und Senatoren der Länder den Bund gebeten, ge­mein­sam mit den Ländern so­wie weiteren relevanten Akteuren Leit­li­nien zur konkreten Um­set­zung von mehr Um­weltgerechtigkeit zu er­ar­bei­ten. Dies wurde 2016 bei der 86. und 87. Um­weltministerkonferenz (UMK) ein­stim­mig be­schlos­sen. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Um­welt, Na­tur­schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat da­rauf­hin ge­mein­sam mit dem Um­weltbundesamt (UBA) und mit Un­ter­stüt­zung des Difu ein erstes Dis­kus­si­onspapier erarbeitet. Ba­sis hierfür bildeten Impulse und An­re­gung­en relevanter Akteure des Themenfelds Um­weltgerechtigkeit, u.a. von Verbänden aus den Bereichen Um­welt/Grün, Ge­sund­heit, Wohl­fahrts­pfle­ge so­wie der kommunalen Spitzenverbände. Dieses Dis­kus­si­onspapier wurde am 16. Ju­ni 2017 beim vom Difu mit För­de­rung von BMUB/UBA durchgeführten Fachgespräch "Leit­li­nien und Hand­lungs­empfeh­lun­gen für mehr Um­weltgerechtigkeit" im BMUB in Ber­lin erörtert. Eingeladen waren VertreterInnen des Bundes, der Länder und Kom­mu­nen so­wie von Um­welt-, Sozial-, Planungsverbänden und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Einige zentrale Ergebnisse der Dis­kus­si­on waren:

Rah­men­be­din­gung­en verändern

Bund, Länder, Kom­mu­nen so­wie Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure haben be­reits viele Handlungsmöglichkeiten zur Re­du­zie­rung von Be­las­tung­en bzw. für den Aus­bau von Umweltressourcen. Um um­fas­send und wirk­sam ein hohes Maß an Umweltgerechtigkeit auf kommunaler Ebe­ne zu er­zie­len, sind je­doch Veränderungen der Rah­men­be­din­gung­en für die handelnden Akteure er­for­der­lich. Das betrifft die Fachpolitik (z.B. Verkehrs-, Sozial- und Gesundheitspolitik), die stärker mit Umweltbelangen verzahnt wer­den muss. Darüber ist es not­wen­dig, dass auch Verbände dem The­ma in­ner­halb ihrer Organisationen ei­ne größere Auf­merk­sam­keit wid­men.

Koordinieren und vernetzen

Um Umweltgerechtigkeit ge­mein­sam voranzubringen, bedarf es ei­nes koordinierten und vernetzten Handelns. Hier sind Bundes-, Landes-, kommunale und Quartiersebene angesprochen. Auch ei­ne stärkere Vernetzung und ein umfassender In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen den Verbänden wer­den für not­wen­dig ge­hal­ten.

Umweltgerechtigkeit ins all­täg­liche Handeln über­set­zen

Eine zentrale Herausforderung wird da­rin gesehen, Handlungsfelder und Ziele, die mit dem The­ma Umweltgerechtigkeit verbunden sind, für Bür­gerInnen all­täg­lich er­fahr­bar zu ma­chen. Dies bedeutet, Umweltgerechtigkeit für das all­täg­liche Handeln zu über­set­zen und verschiedene Bevölkerungsgruppen un­ter­schied­lich anzusprechen. Dies erfordert die Be­rück­sich­ti­gung kultureller und sprachlicher Vielfalt.

Fi­nan­zie­rung breiter auf­stel­len

Mit Blick auf die Fi­nan­zie­rung von Maß­nah­men für mehr Umweltgerechtigkeit sollten ne­ben der Städtebauförderung auch Förderprogramme für Umwelt-/Klimaschutz, Na­tur­schutz, Verkehr, Ge­sund­heit in den Blick genommen wer­den.

Das BMUB wird die Resultate des Fachgesprächs fachpolitisch be­wer­ten und auf die­ser Ba­sis der UMK im Jahr 2018 Leit­li­nien und Hand­lungs­empfeh­lun­gen für mehr Umweltgerechtigkeit vorschlagen. Hierbei sollen auch die Ergebnisse der vom BMUB/UBA geförderten Difu-Forschungsvorhaben zum The­ma Umweltgerechtigkeit ein­flie­ßen.


  • Die Do­ku­men­ta­ti­on des Fachgesprächs "Leit­li­nien und Hand­lungs­empfeh­lun­gen für mehr Umweltgerechtigkeit" fin­den Sie hier.
  • Hier ist der Ar­ti­kel zuerst erschienen: Difu-Berichte 4/2017 - Mehr Umweltgerechtigkeit in unseren Städten schaffen.
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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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