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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Kommunale Gesundheitsförderung - Brückenbauer in Stadt und Land

Carolin Voigt , Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen AGETHUR
29.09.2016

Bundesweites Austauschtreffen zur Prozessbegleitung in der Kommunalen Gesundheitsförderung

Der Auf­bau ei­nes kommunalen und sektorenübergreifenden Netzwerkes der Ge­sund­heits­för­de­rung ist ein komplexer Pro­zess voller Herausforderungen. Ziel der Vernetzung ist die Er­ar­bei­tung einer sektorenübergreifenden Stra­te­gie zur Stär­kung und För­de­rung der Ge­sund­heit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Verschiedene Handbücher wie bspw. das „Werkbuch Präventionskette - Herausforderungen und Chan­cen beim Auf­bau von Präventionsketten in Kom­mu­nen“ (LVG und Aka­de­mie für Sozialmedizin Nie­der­sach­sen e.V.) und regionale Projekte un­ter­stüt­zen kommunale Koordinierende da­bei. Sie ge­ben nützliche An­re­gung­en und Hilfestellungen für die eigene Ar­beit, den­noch sind vor Ort in den Kom­mu­nen zu­sätz­lich individuelle Stra­te­gien und Lö­sung­en nö­tig, die standardisierte Emp­feh­lung­en nur be­dingt leis­ten kön­nen.
Um die kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteure an den Stel­len zu un­ter­stüt­zen, wo die The­o­rie endet und die Pra­xis beginnt, entwickelten die Landesvereinigungen für Ge­sund­heit bzw. Ge­sund­heits­för­de­rung so­wie weitere relevante Ak­teu­rin­nen und Akteure in den Ländern und auf Bun­des­ebe­ne in den vergangenen Jahren unterschiedliche Begleitformate zur kontinuierlichen Un­ter­stüt­zung der Prozesse in den Kom­mu­nen. Um einen Über­blick über die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Begleitformate zu er­hal­ten und von Er­fah­rung­en zu ler­nen, lud die AGETHUR am 28. Ap­ril 2016 zum bun­des­wei­ten Austauschtreffen „Kommunale Ge­sund­heits­för­de­rung - Brückenbauer in Stadt und Land“ nach Thü­rin­gen in die Lan­des­haupt­stadt Er­furt ein. Finanziell unterstützt wurde das Treffen durch die Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se.

Wie gestaltet sich die strategische und operationale Un­ter­stüt­zung aus Sicht der Prozessbegleitung?

Wichtig war der Fo­kus auf die „gelebte“ Prozessbegleitung. Die eigenen Kompetenzen zu stär­ken und Res­sour­cen durch Er­fah­rungs­aus­tausch und Re­fle­xi­on des eigenen Tuns zu erschließen, standen eben­falls im Zen­trum des Treffens. Denn oft­mals wer­den ge­ra­de in Seiten- und Pausengesprächen viele wichtige Informationen zu den persönlichen Erfahrungswerten mit den Kom­mu­nen ausgetauscht.

Tagtäglich steht die Prozessbegleitung hemmenden und fördernden Faktoren der kommunalen Ge­sund­heits­för­de­rung ge­gen­über. Wenn diese Faktoren stärker in den Blick genommen wer­den, kön­nen sich die Potenziale der kommunalen Vernetzung bes­ser ent­fal­ten. In einem Impulsreferat gab Dr. Bir­git Böhm vom nexus-Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre For­schung GmbH aus Ber­lin einen Über­blick über die Ent­ste­hung und prägende Cha­rak­te­ris­tik der Prozessbegleitung in der Ge­sund­heits­för­de­rung und ging auf ih­re Potentiale ein. Vorgestellt wurden  auch die Prozessbegleitung in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bran­den­burg, Rheinland-Pfalz und Thü­rin­gen. Von der Ziel­set­zung her sind al­le diese Prozesse mit­ei­nan­der vergleichbar. Auch set­zen die betrachteten Bundesländer zu­sätz­lich auf die Un­ter­stüt­zung von externen Coachings, um Prozessschritte und kritische Situationen zu re­flek­tie­ren.

Die besondere Herausforderung der jeweiligen Prozessbegleitung ergibt sich da­raus, die Hand­lungs­empfeh­lun­gen auf die jeweiligen Ge­ge­ben­heit­en und Situationen in den Kom­mu­nen zu über­tra­gen. Die gewählten Maß­nah­men und der Ein­satz von Res­sour­cen in der Prozessbegleitung ge­stal­ten sich in Ab­hän­gig­keit von der Re­gi­on, den kommunalen Be­din­gung­en und der Prozessbegleitung selbst un­ter­schied­lich. Unklar bleibt, wel­che konkreten Maß­nah­men zur Qualitätssicherung der Prozessbegleitung stattfinden. Ebenfalls sollte vertiefend diskutiert wer­den, in­wie­weit die Er­ar­bei­tung einer zusammenführenden Handlungsorientierung zum The­ma ‚Qualität‘ aus bestehenden Emp­feh­lung­en sinn­voll ist.

Die Präventionskette - Haltung und The­o­rie zu­gleich

Neben ei­ner Be­ra­tung zu Arbeitsprozessen und Qualitätssicherung gehört auch die Fachberatung zu ei­ner umfangreichen Be­glei­tung der Kom­mu­nen. Das Mo­dell der Präventionskette spiegelt ei­ne The­o­rie und ei­ne Haltung zu­gleich wi­der. Die Er­ar­bei­tung bzw. Be­schrei­bung ei­ner Präventionskette in der Pra­xis selbst gestaltet sich komplex. Mit steigendem Al­ter nimmt die Vielfalt an möglichen Lebensverläufen zu, wel­che die Bil­dung von „Ket­ten“ erschwert. Vielmehr entsteht ein „Netz“, in dem konkrete Fälle mit Hilfs- und Un­ter­stüt­zungsbedarfen von den Netzwerkakteuren koordiniert wer­den müs­sen. Eine solche Herangehensweise in der Pra­xis muss ge­übt und diskutiert wer­den. Die Über­tra­gung von passgenauen bzw. geeigneten Beispielen „guter Pra­xis“ z.B. auch über die Platt­form inforo und die Pra­xisdatenbank des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des muss wei­ter vorangetrieben wer­den.

In dem eintägigen Austauschtreffen konnten le­dig­lich die Begleitprozesse in drei Bundesländern vertiefend betrachtet wer­den. Um ei­ne allgemei­ne Stra­te­gie bzw. Ori­en­tie­rung zu er­ar­bei­ten, ist ei­ne Fort­set­zung der Dis­kus­si­on für die Koordinierungsstellen „Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit“ aller Bundesländer not­wen­dig. Der Abgleich der jeweiligen Herangehensweisen trägt da­zu bei, die Un­ter­stüt­zung der Akteure in den Kom­mu­nen zu verbessern und da­mit die Um­set­zung des Partnerprozesses wei­ter zu för­dern. Mit ei­ner Kom­bi­na­ti­on aus landesweiten Emp­feh­lung­en und Programmen mit der Op­ti­on zur regionalen An­pas­sung kön­nen Kom­mu­nen, aber auch Ge­mein­den und Regionen in­di­vi­du­ell begleitet wer­den. Denn Ge­sund­heits­för­de­rung in Kom­mu­nen ist so ein­zig­ar­tig, wie die Menschen, die da­rin le­ben.

Hier fin­den Sie die Do­ku­men­ta­ti­on des bun­des­wei­ten Austauschtreffens.

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  • Berlin

    Engagiert. Inklusiv. Ankommen.

    Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung

    Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. richtet im Rahmen der Veranstaltungen zum 15-jährigen Vereinsjubiläum den Fachtag "Engagiert. Inklusiv. Ankommen: Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung" aus. Die Veranstaltung bringt internationale Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammen, ebenso wie Akteur*innen aus Initiativen, Selbstorganisationen und migrantischen Communities. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiserfahrungen zu verknüpfen und tragfähige Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Ein zentrales Thema des Fachtags ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Behinderung.

    Neben Fachvorträgen und Impulsen im Plenum werden auch fünf parallel stattfindende Workshops für kleinere Diskussionsrunden angeboten. Das Programm des Fachtages, weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
  • Berlin

    Gesundheitsziele Konferenz 2025: Health in All Policies - Kooperation als Erfolgsfaktor

    Am 8. Dezember 2025 laden wir Sie herzlich in die Landesvertretung Brandenburg in Berlin ein, um gemeinsam die Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland zu gestalten. Die Konferenz bringt wichtige Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusammen, um neue Impulse für eine stärkere Verankerung von Gesundheit in allen Politikbereichen zu setzen. Dazu hält Ilka Wölfle (DSV Europa) einen Impuls zum Health in All Policies Ansatz im internationalen Vergleich. Außerdem wird der "Public Health Index - Gesundheitsschutz im internationalen Vergleich" des AOK-Bundesverbandes vorgestellt. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gäst*innen zur Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland. 

    Zudem erhalten Sie Einblicke in die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Forums Gesundheitsziele zu den Themen Einsamkeit, Gesundheit rund um die Geburt und die Aktualisierung der bisherigen Gesundheitsziele. Die Veranstaltung klingt bei einem Get-Together mit leichtem Catering aus und bietet Raum für Vernetzung und vertiefende Gespräche.

    Den Link zur Anmeldung finden Sie hier .

    Veranstalter: GVG e.V.
  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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