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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Kinder mit Übergewicht sind häufiger depressiv

06.08.2009

Bei Kindern mit Adipositas treten bis zu dreimal häufiger als bei normalgewichtigen begleitende psychische Erkrankungen auf. Das zeigt eine Auswertung der Diagnosedaten der Gmünder Ersatzkasse (GEK) von Kindern, die unter starkem Übergewicht leiden.

Demnach haben krankhaft übergewichtige Kinder eine durchweg höhere Rate paralleler psychischer Erkrankungen wie Angst, Depression oder Hyperaktivität sowie Schlafstörungen. Im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern war etwa die Diagnose eines Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndroms (ADHS) um 40 Prozent häufiger. Noch größere Unterschiede wurden bei den Befunden Angststörung (plus 70 Prozent) und Schlafstörung (plus 85 Prozent) beobachtet. Ein extremes Ergebnis gab es beim Befund Depressionen, unter denen übergewichtige Kinder dreimal so häufig leiden wie normalgewichtige.

Ab der Pubertät steigt die psychische Belastung von Kindern mit Adipositas besonders stark an. Dabei spielen vor allem Angststörungen eine Rolle. Außerdem ist die Adipositasdiagnose bei Mädchen stärker als bei Jungen mit einer psychischen Beeinträchtigung verbunden.

Diese Erkenntnisse beruhen auf ausgewerteten Diagnosedaten von rund 157 000 bei der GEK versicherten Kindern zwischen sechs und 14 Jahren. In dieser Gruppe sind rund 6000 junge Menschen oder 3,8 Prozent fettleibig. Die Auswertung hat ein Wissenschaftlerteam um Professor Carl-Walter Kohlmann und Dr. Heike Eschenbeck von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und der GEK durchgeführt.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse ist in der Wissenschaftszeitung "Obesity Facts" unter dem Titel  "Physician-diagnosed Obesity in German 6- to 14-Year-Olds: Prevalence and Comorbitity of Internalizing Disorders, Externalizing Disorders, and Sleep Disorders" erschienen. Autoren: Heike Eschenbeck, Carl-Walter Kohlmann, Stefan Dudey und Thomas Schürholz. Obesity Facts 2009; 2:67-73.

Die Kiggs-Studie des Robert Koch-Instituts zeigt, dass unter starkem Übergewicht vor allem sozial benachteiligte Kinder und Kinder aus Migrantenfamilien leiden.Darüber hinaus finden sich bei diesen Kindern häufig psychische Probleme wie Verhaltensprobleme, emotionale Probleme und Hyperaktivitätsprobleme. Weitere Informationen finden Sie hier.

Unter den mehr als 1800 Projekte in der Praxisdatenbank auf dieser Seite finden sich zahlreiche Projekte, die sich mit der Gesundheit von sozial benachteiligten Kindern befassen, etwa:

Kooperationsprojekt Kleeblatt

Das Erfurter Projekt „Kleeblatt“ ist eine sozialpädagogische Fördereinrichtung für Kinder, die wegen seelischer Behinderung mit Beeinträchtigungen im Lernen und Verhalten im öffentlichen Schulsystem scheitern. Meist stammen sie aus Familien mit niedrigem Sozialstatus. Einzelunterricht und eine intensive sonderpädagogische Betreuung leiten die Kinder dazu an, ihre Ressourcen zu entdecken und zu mobilisieren. Das Projekt trägt maßgeblich dazu bei, die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Zum einen geschieht dies durch die Steigerung psychosozialer Kompetenzen, was ihnen u. a. Sicherheit gibt, zum anderen sind sie meist wesentlich entspannter weil zum Beispiel der Alltag strukturierter ist. Dies soll ihnen ermöglichen, später wieder in die alte Schule zurückzukehren.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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