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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gute Praxis Gesundheitsberichterstattung

20.07.2017

Leitlinien und Empfehlungen unterstützen die Praxis der Gesundheitsberichterstattung auf allen Ebenen

Die „Gute Pra­xis Ge­sund­heitsberichtserstattung“ möchte Ak­teu­rin­nen und Akteure auf kommunaler, Landes- und Bun­des­ebe­ne bei der Ent­wick­lung ihrer Be­richt­er­stat­tung un­ter­stüt­zen. Das Pa­pier gibt an­hand von Leit­li­nien ei­ne erste fachliche Ori­en­tie­rung und er­leich­tert den Ein­stieg in das The­ma. Nach dem Mot­to von der Pra­xis für die Pra­xis wurde die Emp­feh­lung von ei­ner Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aller Ebe­nen der Ge­sund­heitsberichterstattung entwickelt.

Ziele und Auf­ga­ben der GBE

Ge­sund­heitsberichterstattung hat den Auf­trag, Politik und Öf­fent­lich­keit über Ge­sund­heit, Krank­heit, Ge­sund­heitsrisiken und Sterbegeschehen ei­ner räum­lich und zeit­lich definierten Be­völ­ke­rung zu in­for­mie­ren. Sie stellt als gesundheitspolitisches Steuerungsinstrument die empirische Grund­la­ge für rational begründbare Ent­schei­dung­en in der Politik be­reit. Die Gesundheitsberichterstattung begleitet gesundheitspolitische Prozesse und bietet ei­ne Grund­la­ge für Par­ti­zi­pa­ti­on. Dabei ist sie in ei­nen politischen Dis­kurs ein­ge­bet­tet. Die Berichtssysteme auf der kommunalen, Landes- und Bun­des­ebe­ne un­ter­lie­gen den jeweiligen gesetzlichen und politischen Rah­men­be­din­gung­en.

Methodische Grund­la­gen der GBE

Ge­sund­heitsberichterstattung benötigt ei­ne breite Da­tenbasis. Grund­la­ge sind valide, im besten Fal­le einheitlich und standardisiert erhobene Da­ten. Da­tenquellen sind eigene, speziell durchgeführte Untersuchungen und Da­tenerhebungen im Öffentlichen Ge­sund­heitsdienst so­wie Da­ten der amtlichen Sta­tis­tik und prozessgenerierte Da­ten anderer Institutionen des Ge­sund­heitssystems (Sekundärdaten). Charakteristisch für Ge­sund­heitsberichterstattung ist der interdisziplinäre An­satz. Methodisch-wissenschaftliche Grund­la­ge ist in ers­ter Li­nie die Epi­de­mi­o­lo­gie. Daneben flie­ßen theoretische Konzepte und empirische Erkenntnisse der So­zi­al­wis­sen­schaf­ten, der Me­di­zin, der Sozialmedizin und medizinischen So­zi­o­lo­gie, der Ge­sund­heitsökonomie, der Versorgungsforschung, der Ge­sund­heitssystem- und der Evaluationsforschung so­wie weiterer Fachdisziplinen ein.

Gute Pra­xis GBE

Ziel der Guten Pra­xis Ge­sund­heitsberichterstattung ist es, ei­ne fachliche Ori­en­tie­rung für das Erstellen von Ge­sund­heitsberichten zu ge­ben und die Be­deu­tung der Ge­sund­heitsberichterstattung als Grund­la­ge für rationales fachpolitisches Handeln hervorzuheben. Ein Schwer­punkt liegt da­bei auf der In­ter­pre­ta­ti­on der Ergebnisse hinsichtlich ihrer Public-Health-Relevanz als Grund­la­ge für gesundheitspolitische Ent­schei­dung­en. Die Gute Pra­xis Ge­sund­heitsberichterstattung ergänzt die Leit­li­nien und Emp­feh­lung­en zur Si­che­rung Guter Epidemiologischer Pra­xis und die Leit­li­nien und Emp­feh­lung­en der Guten Pra­xis Sekundärdatenanalyse um zusätzliche, für die Ge­sund­heitsberichterstattung zentrale Aspekte.

Leit­li­nien und Emp­feh­lung­en

Die 11 Leit­li­nien the­ma­ti­sie­ren ethische Prinzipien der Ge­sund­heitsberichterstattung, erforderliche Rah­men­be­din­gung­en, Themenauswahl (Berichtsgegenstand), Arbeitsgrundlagen (Da­tenqualität), Da­tenaufbe­reitung, -auswertung und -interpretation, Da­ten­schutz, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Qualitätssicherung:

Leit­li­nie 1: Gesundheitsberichterstattung muss im Ein­klang mit ethischen Prinzipien durchgeführt wer­den und Men­schen­wür­de so­wie Menschenrechte be­ach­ten.

Leit­li­nie 2: Gesundheitsberichterstattung bedarf definierter politischer und organisatorischer Rah­men­be­din­gung­en und gesetzlicher Grund­la­gen auf allen politischen Ebe­nen.

Leit­li­nie 3: Gesundheitsberichterstattung liefert ei­ne datenbasierte Grund­la­ge für gesundheitspolitische Ent­schei­dung­en.

Leit­li­nie 4: Gesundheitsberichterstattung beschreibt ak­tu­ell und datengestützt definierte Aspekte des Gesundheitszustands der Be­völ­ke­rung oder von Be­völ­ke­rungsgruppen. Sie liefert Dar­stel­lung­en und Ana­ly­sen zu gesundheitlichen De­ter­mi­nan­ten, Rah­men­be­din­gung­en und anderen gesundheitsrelevanten Bereichen.

Leit­li­nie 5: Gesundheitsberichterstattung basiert auf den bestmöglichen zugänglichen Da­ten und berücksichtigt den ak­tu­ellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand.

Leit­li­nie 6: Für die Er­fas­sung und Haltung aller für die Gesundheitsberichterstattung benutzten Da­ten so­wie für deren Auf­be­rei­tung, Plausibilitätsprüfung, Ko­die­rung und Bereitstellung ist ein detailliertes Kon­zept zu er­stel­len.

Leit­li­nie 7: Die Aus­wer­tung von Da­ten für die Gesundheitsberichterstattung soll zeit­nah un­ter Verwendung wissenschaftsbasierter Me­tho­den er­fol­gen. Die den Ergebnissen zu­grun­de liegenden Rohdaten sind in vollständig reproduzierbarer Form ge­mäß den Informationsfreiheitsgesetzen aufzubewahren.

Leit­li­nie 8: Die In­ter­pre­ta­ti­on der Ergebnisse ist Auf­ga­be der Gesundheitsberichterstattung.

Leit­li­nie 9: Bei der Verwendung von Da­ten in der Gesundheitsberichterstattung sind die geltenden Da­tenschutzvorschriften einzuhalten.

Leit­li­nie 10: Gesundheitsberichterstattung ist kein Selbst­zweck. Sie konkurriert mit anderen ge­sell­schaft­lich relevanten Themen um öffentliche Auf­merk­sam­keit.

Leit­li­nie 11: In der Gesundheitsberichterstattung ist ei­ne begleitende Qualitätssicherung aller relevanten Instrumente und Verfahren sicherzustellen.

Wie geht es wei­ter?

Die Gute Pra­xis Gesundheitsberichterstattung ist ei­ne von den beteiligten Personen und Organisationen autorisierte Fas­sung. Im Sinne ei­ner Eva­lu­a­ti­on ist geplant, die Er­fah­rung­en der Gesundheitsberichterstatterinnen und Gesundheitsberichterstatter und der Fachöffentlichkeit mit der Guten Pra­xis Gesundheitsberichterstattung zu sammeln.

Dazu ist ein Stellungnahme-Verfahren vorgesehen. Bitte senden Sie Kommentare, Hinweise und Verbesserungsvorschläge zur Leit­li­nie per E-Mail bis zum 31.03.2018 an Dr. Dag­mar Starke, Re­fe­ren­tin für Epi­de­mi­o­lo­gie und Gesundheitsberichterstattung, Aka­de­mie für Öffentliches Gesund­heits­wesen in Düs­sel­dorf: starke@akademie-oegw.de.

Bei Rück­mel­dung­en wä­re es hilfreich, wenn Sie sich auf die entsprechende Leit­li­nie beziehen und vorgeschlagene Änderungen be­grün­den könnten.

Die Arbeitsgruppe wird nach Ab­lauf der Kommentierungsphase al­le eingegangenen Stel­lung­nah­men sich­ten und, falls er­for­der­lich, ei­ne Über­ar­bei­tung der Guten Pra­xis Gesundheitsberichterstattung vornehmen und die revidierte Fas­sung zeit­nah veröffentlichen.

Die Leit­li­nien und Emp­feh­lung­en zur Gesundheitsberichterstattung wer­den aus­führ­lich im Jour­nal of Health Monitoring des Ro­bert Koch-Institutes vorgestellt. Hier kön­nen Sie das gesamte Pa­pier ein­se­hen.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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