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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Geteilte Entscheidungsmacht?

08.11.2016

Partizipation als Forschungsstil erproben

El­fe ist ein Teilprojekt von PartKommPlus - For­schungsverbund für gesunde Kom­mu­nen. Dieser geht der Fra­ge nach, wie die kommunale Ge­sund­heits­för­de­rung partizipativ gestaltet wer­den kann. Der For­schungsverbund wird von 2015-2018 vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) im Rahmen des Programms „Präventionsforschung“ gefördert. In fünf Teilprojekten for­schen Part­ne­rin­nen und Part­ner seit dem Frühjahr 2015 in ins­ge­samt acht Kom­mu­nen in Baden-Württemberg, Ber­lin, Bran­den­burg, Hamburg, Hessen und Nie­der­sach­sen.

Mehr da­zu un­ter www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/partkommplus.

Par­ti­zi­pa­ti­on ist in der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on „gute Pra­xis“ und gilt als Schlüsselkriterium für die Ge­stal­tung von Angeboten. Auch in der Gesundheitsforschung ist Par­ti­zi­pa­ti­on mit der Hoffnung verbunden, den For­schungsprozess mit denjenigen durchzuführen, die sich seltener zu Wort mel­den, aber von den erforschten Themen profitieren sollen. Dies umfasst den gesamten Pro­zess: von der De­fi­ni­ti­on der Fra­ge­stel­lung, über die Erhebungsmethode und den Feldzugang bis hin zur In­ter­pre­ta­ti­on der Da­ten. Mit Hilfe partizipativ gewonnener Erkenntnisse soll so ein Bei­trag zu gesundheitlicher Chan­cen­gleich­heit geleistet wer­den. Durch ei­ne maximale Mitgestaltung aller an der For­schung Be­tei­lig­ten wird die Entscheidungsmacht über die Stu­die und den For­schungsverlauf ge­teilt und nicht den wissenschaftlichen Partnern vorbehaltenen. Im hier vorgestellten Pro­jekt wer­den Verfahren des gemeinsamen Forschens auf min­des­tens drei Ebe­nen entwickelt: in Eltern-For­schungswerkstätten, in den begleitenden kommunalen Steuerungsrunden und im Aus­tausch in­ner­halb des For­schungsverbundes PartKommPlus. Nach ei­ner kurzen Pro­jektvorstellung liegt der Fo­kus die­ses Artikels vor allem auf den Eltern-For­schungswerkstätten.

ElfE - Eltern fragen Eltern

Das For­schungs­pro­jekt „ElfE - Eltern fra­gen Eltern“ als ei­nes der fünf Teilprojekte des For­schungsverbundes PartKommPlus wendet sich an Eltern mit Kin­dern im Kita-Alter. Es arbeitet in zwei Untersuchungsgebieten, die sich durch ih­re Ein­woh­ner­zahl, aber vor al­lem auch durch die Verfügbarkeit von In­iti­a­ti­ven und Angeboten für Eltern und Kinder un­ter­schei­den: Der Ber­li­ner Be­zirk Marzahn-Hellersdorf und die Kom­mu­ne Lauchhammer im Landkreis Oberspreewald-Lau­sitz. Chan­cen­gleich­heit ist hier auf die Probe gestellt, weil Einschulungsun­tersuchungen im­mer wie­der zei­gen, dass es bei den Kin­dern teils so­gar zunehmende soziallagenbezogene Unterschiede in Be­zug auf die sprachliche, motorische und soziale Ent­wick­lung gibt. Die Einschulungsun­tersuchungen zei­gen auch, dass sich un­ter guten Rah­men­be­din­gung­en der (langjährige) Be­such einer Kita auf die Ent­wick­lung positiv auswirkt. Herzstück von ElfE ist es da­her, dass mit den Eltern ge­mein­sam (Peer-For­schung) die Fra­ge erforscht wird, wie die Ent­wick­lung von Kin­dern in der Kita-Zeit so un­terstützt wer­den kann, dass da­von al­le Kinder noch mehr profitieren.

In beiden Untersuchungsgebieten wurden im Laufe des ersten Jahres Lenkungsgruppen mit zahlreichen kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteuren, auch Elternvertreterinnen und -vertretern aufgebaut und erste Fokusgruppendiskussionen für die inhaltliche und methodische Prä­zi­sie­rung des Projektes durchgeführt. Gleichzeitig wurden - so­weit vorhanden - zu verschiedenen In­iti­a­ti­ven und Ein­rich­tung­en im Stadt­teil bzw. der Kom­mu­ne persönliche Kontakte aufgebaut, um so be­son­ders diejenigen für die Beteiligung an der For­schung zu ge­win­nen, die sonst nicht erreicht wer­den. In beiden Kom­mu­nen konnten interessierte Eltern (mehr­heit­lich Mütter) an der For­schungsarbeit bei ElfE gewonnen wer­den. Dabei erwies sich ins­be­son­de­re der Zu­gang zu den Eltern über im Stadt­teil angesiedelte In­iti­a­ti­ven (z. B. Familientreffpunkte, Migrationszentren) als er­folg­reich.

Erste Forschungsphase

Seit März die­ses Jahres haben nun in Marzahn-Hellersdorf zwei Forschungsteams und in Lauchhammer ein Forschungsteam die Ar­beit aufgenommen. Im Fo­kus der ersten Forschungsphase (bis Ju­li d. J.) stand die Auf­nah­me und Dis­kus­si­on der Fra­ge­stel­lung­en, die sich aus der Per­spek­ti­ve der Eltern in Verbindung mit der Kita-Zeit stel­len. Dabei zeigte sich in­ner­halb und so­gar zwi­schen den Forschungsteams ei­ne hohe Über­ein­stim­mung, wie folgendes Zi­tat ei­ner Mitfor­schenden zeigt: „… wir (haben) al­le dieselben Ideen, wir kom­men ja ir­gend­wo auf ei­ne Mei­nung“. Aus diesen Themen der Eltern wurde dann von jedem Forschungsteam ei­ne Fra­ge­stel­lung für den Forschungsprozess abgeleitet. Im Untersuchungsgebiet Lauchhammer, wo zu­nächst nur zwei Mitfor­schende gewonnen wer­den konnten, wurden zu­nächst die Themen der Eltern in ei­nen Fra­ge­bo­gen überführt, der im Rahmen ei­nes Kinderflohmarkts eingesetzt wurde. Auf diese Wei­se konnte ein breiterer Elternkreis zu ihren Fra­ge­stel­lung­en/Themen befragt wer­den, neue Mitfor­schende wurden gewonnen und dann ei­ne ge­mein­same Forschungsfrage erarbeitet:

  • Wie kann die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Eltern und Er­zie­he­rin­nen und Erziehern gestärkt wer­den? (Forschungsfrage Team Lauchhammer)
  • Wie kann die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen al­len Eltern und Er­zie­he­rin­nen und Erziehern aktiv und pro­duk­tiv gestaltet wer­den? (Forschungsfrage Team Marzahn-Hellersdorf 1)
  • Wie kön­nen Eltern bes­ser in die Kitazeit in­te­griert wer­den? (Forschungsfrage Team Marzahn-Hellersdorf 2)

Die erste Forschungsphase wurde au­ßer­dem genutzt, um methodische Fra­gen wie z. B. „Was bedeutet for­schen?“, „Was ist ei­ne for­schende Haltung?“, „Was sind Peers?“, „Was ist Par­ti­zi­pa­ti­on?“ zu klä­ren. Für die zwei­te Forschungsphase ab September die­ses Jahres steht nun die Datenerhebung (qualitative Leitfadeninterviews) mit der anschließenden Aus­wer­tung an.

Der Pro­zess der ersten Pha­se wurde ge­mein­sam in den Forschungsteams reflektiert und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die Beteiligung an dem Forschungsprozess sei­tens der Eltern auch mit der Er­war­tung an ei­ne Veränderung der Pra­xis verbunden ist. So formulierte ei­ne Teilnehmende aus der Forschungswerkstatt: „Mir gefällt be­son­ders gut, dass ich in ei­nen Pro­zess eingebunden bin (…), wo wir aktiv was da­zu bei­tra­gen kön­nen, dass sich et­was verändert.“ Am En­de des Pro­zesses wird sich zei­gen, in­wie­fern nicht nur der hohe An­spruch der partnerschaftlichen Ge­stal­tung des gesamten Forschungsprozesses eingelöst wer­den konnte, son­dern ob au­ßer­dem die erarbeiteten Ergebnisse mit al­len für die Kita-Pha­se Verantwortlichen verwertet wer­den kön­nen. Dies wird ei­ne zentrale Auf­ga­be der begleitenden kommunalen Steuerungsrunden für das dritte Projektjahr in 2017 sein.

Weitere Informationen zu dem Teilprojekt ElfE fin­den Sie hier.

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  • Berlin

    Engagiert. Inklusiv. Ankommen.

    Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung

    Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. richtet im Rahmen der Veranstaltungen zum 15-jährigen Vereinsjubiläum den Fachtag "Engagiert. Inklusiv. Ankommen: Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung" aus. Die Veranstaltung bringt internationale Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammen, ebenso wie Akteur*innen aus Initiativen, Selbstorganisationen und migrantischen Communities. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiserfahrungen zu verknüpfen und tragfähige Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Ein zentrales Thema des Fachtags ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Behinderung.

    Neben Fachvorträgen und Impulsen im Plenum werden auch fünf parallel stattfindende Workshops für kleinere Diskussionsrunden angeboten. Das Programm des Fachtages, weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
  • Berlin

    Gesundheitsziele Konferenz 2025: Health in All Policies - Kooperation als Erfolgsfaktor

    Am 8. Dezember 2025 laden wir Sie herzlich in die Landesvertretung Brandenburg in Berlin ein, um gemeinsam die Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland zu gestalten. Die Konferenz bringt wichtige Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusammen, um neue Impulse für eine stärkere Verankerung von Gesundheit in allen Politikbereichen zu setzen. Dazu hält Ilka Wölfle (DSV Europa) einen Impuls zum Health in All Policies Ansatz im internationalen Vergleich. Außerdem wird der "Public Health Index - Gesundheitsschutz im internationalen Vergleich" des AOK-Bundesverbandes vorgestellt. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gäst*innen zur Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland. 

    Zudem erhalten Sie Einblicke in die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Forums Gesundheitsziele zu den Themen Einsamkeit, Gesundheit rund um die Geburt und die Aktualisierung der bisherigen Gesundheitsziele. Die Veranstaltung klingt bei einem Get-Together mit leichtem Catering aus und bietet Raum für Vernetzung und vertiefende Gespräche.

    Den Link zur Anmeldung finden Sie hier .

    Veranstalter: GVG e.V.
  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

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Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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