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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gestorben wird überall - Krankheit, Tod und Trauer in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe

Petra Hofrichter , Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG)
28.04.2013

Am 18. Ap­ril nahmen über 130 Fachkräfte und Ehrenamtliche an der Ver­an­stal­tung „Gestorben wird über­all - Krank­heit, Tod und Trau­er in Ein­rich­tung­en der Wohnungslosenhilfe“ im Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf teil. Veranstalter der Ta­gung war der Arbeitskreis „Wohnungslosigkeit und Ge­sund­heit“ der Koordinierungsstelle Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit Hamburg.

Wohnungslose sterben jung und einsam

Wenn Wohnungslose versterben, sind sie noch jung: ihr durchschnittliches Todesalter liegt bei 46,5 Jahren - drei Jahrzehnte frü­her als bei medizinisch gut versorgten Bür­ge­rin­nen und Bürgern. Rund 32% der verstorbenen Wohnungslosen wer­den tot in den Unterkünften gefunden, je­der Vierte stirbt auf der Stra­ße. Mal kommt ihr Tod plötz­lich, mal geht dem Sterben ein längerer Leidensprozess voran, dem die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Wohnungslosenhilfe häufig hilflos ge­gen­über­ste­hen. Denn nicht nur, dass die Menschen die Hilfe häufig ab­leh­nen, das ge­sund­heit­liche  Versorgungssystem auf diese besondere Grup­pe Menschen nicht eingestellt ist und eher ausgrenzt - auch im Stellenschlüssel der Wohnungslosenhilfe ist Sterben nicht vorgesehen. So ent­ste­hen Situationen, in de­nen die Sterbenden, aber auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter al­lein ge­las­sen sind. Im Jahr 2011 veröffentlichte der Arbeitskreis die Bro­schü­re „Sterbende Menschen be­glei­ten“. Die Re­so­nanz war groß und machte deut­lich: Eine Veröffentlichung reicht nicht aus, es braucht Be­geg­nung und Aus­tausch, um ei­ne multiprofessionelle Zu­sam­men­ar­beit zu un­ter­stüt­zen. Diese Tat­sa­chen bewogen den Arbeitskreis zu die­ser besonderen Ver­an­stal­tung an ei­nem besonderen Ort.

Arbeitskreis Armut und Gesundheit Niedersachsen (Hrsg.): Strategien gegen Kinderarmut - Impulse für die Praxis (2008). Hannover: Regionaler Knotenpunkt Niedersachsen. (PDF-Datei, 430 kB)

„Stimmt, Herr Mey­er kommt gar nicht mehr!“  - mit ihrem Einführungsvortrag machte Dr. Frau­ke Ishorst-Witte klar, dass bei ei­ner großen An­zahl von Todesfällen zu­vor kei­ne Di­a­gno­sen gestellt wurden. Trotz ei­ner zunehmenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes findet kei­ne adäquate Be­hand­lung und Be­glei­tung statt. Am En­de kommt der Tod schein­bar über­ra­schend, für Be­kann­te oder MitarbeiterInnen da­durch er­kenn­bar, dass der Mensch nicht mehr auftaucht. Ist die Di­a­gno­se ei­ner unheilbaren und zum Tode führenden Er­kran­kung be­kannt, stellt sich die Fra­ge nach ei­ner weiteren Be­treu­ung - doch:  Wie kann ei­ne dem Sterbenden ge­recht werdende Palliativ- und Sterbebegleitung vor Ort stattfinden? Dr. Ishorst-Witte machte klar, dass man dazu ambulante Sterbebegleitung und die Mög­lich­keit ei­ner palliativ-medizinischen Versorgung in den Wohnunterkünften braucht. Von Sei­ten des Komplementärsystems wurde die Kooperationsbe­reitschaft be­reits signalisiert, was jetzt noch fehlt sei ei­ne aktive und gut ausgestattete Wohnungslosenhilfe!

„Sterben ist im­mer bi­o­gra­fisch und ein­zig­ar­tig, in die Lebensverhältnisse und persönlichen Zustände eingebunden“ machte Prof. Dr. Annelie Keil von der Uni­ver­si­tät Bre­men deut­lich und bekräftigte die Aus­sa­gen ihrer Vorrednerin: „Die Orte, wo wir le­ben, müs­sen auch die Orte sein, wo wir ster­ben kön­nen (wenn wir es wol­len)“ - da­rauf müs­sen Wohnungslosenhilfe, Hospize und Palliative-Versorgung re­a­gie­ren.




  • Am 16. April 2007 gab es eine 2. Gesprächsrunde zur Zielsetzung von Bundes- und Landesebene. An der Diskussion über Beteiligung und Strukturen des Regionalen Knotens Bayern nahmen Vertreter aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, den Krankenkassenverbänden, dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und den Wohlfahrtsverbänden in Bayern teil.
  • Am 19. März 2007 führte der Regionale Knoten Bayern eine Diskussionsrunde mit Mitarbeitern aus Landrats- und Gesundheitsämtern, Regierungen, Krankenkassenverbänden und Wohlfahrtsverbänden durch. Es wurde zur gesundheitsbezogenen Prävention bei sozialer Benachteiligung aus Sicht der Gesetzlichen Krankenkassen, der Wohlfahrtsverbände, der Regierungen und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes diskutiert.
  • Am 29. Januar 2007 fand eine Gesprächsrunde mit Vertretern aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, den Krankenkassenverbänden, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, den Wohlfahrtsverbänden, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst in Bayern statt; es ging um Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen dem "Regionalen Knoten" und den verschiedenen Institutionen.
  • Am 5. Oktober 2006 führte der Regionale Knoten Bayern eine Gesprächsrunde mit den Krankenkassenverbänden in Bayern in der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. durch. Im Vordergrund standen die Berichterstattung über die bisherige Organisation und Tätigkeit des Regionalen Knotens. Ferner wurde über gemeinsame Ziele, weitere Perspektiven und Vorgehensweisen diskutiert.
  • Am 13. Juli 2006 fand eine Informations- und Diskussionsrunde für Mitarbeiter in Landrats- und Gesundheitsämtern in der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V. statt. Die Schwerpunkte waren u.a. die Diskussion über das Thema "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten", die Möglichkeiten für eine gemeinsame Aufgabenbewältigung und aktuelle Tätigkeiten. Des Weiteren wurde über bestehende Ressourcen sowie regionale Kooperationsmöglichkeiten debattiert.
  • Am 9. Februar 2006 gab es eine Mitteilung an Landratsämter, kommunale Gesundheitsämter, freie Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfeorganisationen sowie Mitglieder der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V., um über den "Regionalen Knoten Bayern" und seine Ziele und Aktivitäten zu informieren.







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Was ist zu tun, wenn Be­trof­fe­ne jede Hilfe ab­leh­nen? Wie kön­nen Wohnungslose beim Sterben begleitet wer­den? Tod und Trau­er in der Wohnungslosenhilfe, Le­bens­qua­li­tät bis zum Schluss? Sterben Wohnungslose an­ders - oder nicht? Wer begräbt Herrn Mey­er, wenn er kein Ob­dach hat?
Zu diesen Themen wurden in Workshops gearbeitet. Ein kollegialer Aus­tausch zum The­ma Sterben in der Ein­rich­tung und Ent­wick­lung ei­nes Leitbildes so­wie ein Spaziergang über den Ohlsdorfer Fried­hof - Synonym für Sterben, Tod und Trau­er - vervollständigten das Pro­gramm.

Arbeitskreis engagiert sich für Wohnungslose

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  • Berlin

    Engagiert. Inklusiv. Ankommen.

    Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung

    Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. richtet im Rahmen der Veranstaltungen zum 15-jährigen Vereinsjubiläum den Fachtag "Engagiert. Inklusiv. Ankommen: Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung" aus. Die Veranstaltung bringt internationale Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammen, ebenso wie Akteur*innen aus Initiativen, Selbstorganisationen und migrantischen Communities. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiserfahrungen zu verknüpfen und tragfähige Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Ein zentrales Thema des Fachtags ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Behinderung.

    Neben Fachvorträgen und Impulsen im Plenum werden auch fünf parallel stattfindende Workshops für kleinere Diskussionsrunden angeboten. Das Programm des Fachtages, weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
  • Berlin

    Gesundheitsziele Konferenz 2025: Health in All Policies - Kooperation als Erfolgsfaktor

    Am 8. Dezember 2025 laden wir Sie herzlich in die Landesvertretung Brandenburg in Berlin ein, um gemeinsam die Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland zu gestalten. Die Konferenz bringt wichtige Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusammen, um neue Impulse für eine stärkere Verankerung von Gesundheit in allen Politikbereichen zu setzen. Dazu hält Ilka Wölfle (DSV Europa) einen Impuls zum Health in All Policies Ansatz im internationalen Vergleich. Außerdem wird der "Public Health Index - Gesundheitsschutz im internationalen Vergleich" des AOK-Bundesverbandes vorgestellt. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gäst*innen zur Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland. 

    Zudem erhalten Sie Einblicke in die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Forums Gesundheitsziele zu den Themen Einsamkeit, Gesundheit rund um die Geburt und die Aktualisierung der bisherigen Gesundheitsziele. Die Veranstaltung klingt bei einem Get-Together mit leichtem Catering aus und bietet Raum für Vernetzung und vertiefende Gespräche.

    Den Link zur Anmeldung finden Sie hier .

    Veranstalter: GVG e.V.
  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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