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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Berliner Gesundheitsbericht zu Suiziden : Zusammenhang zwischen Suizidrate und sozialer Lage

28.02.2007

In dem jüngsten von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz vorgelegten Gesundheitsbericht zur Suizidhäufigkeit ist bei den 20- bis unter 40-Jährigen ein Zusammenhang von Suizidrate und den jeweiligen sozialen Bedingungen erkennbar. Personen, die an einer Depression leiden, weisen dabei das mit Abstand höchste Suizidrisiko auf. Genau an dieser Stelle setzt das Berliner Bündnis gegen Depression an, das von Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ als Good Practice-Projekt ausgezeichnet worden ist.

In Berlin starben 2005 mehr als 400 Menschen durch Selbstmorde, das sind fünf mal mehr als durch Verkehrsunfälle. Während die Zahl der Selbsttötungen seit Mitte der neunziger Jahre insgesamt rückläufig ist, konstatiert der Bericht eine um über 30 Prozent angestiegene Suizidrate unter in Berlin lebenden Personen mit Migrationshintergrund. Die Suizidrate innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe liegt dabei aber nach wie vor unter der der deutschen Population.

Im Beobachtungszeitraum von 1996 bis 2005 hätten die 20- bis unter 40-jährigen Frauen und Männer aus den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte die mit Abstand höchste Selbstmordrate, so der Bericht. Die genannten Bezirke weisen in Berlin auch die weitaus ungünstigsten Sozialindizes auf. Ein steigendes Suizidrisiko bei gleichzeitiger Verschlechterung der sozialen Rahmenbedingungen wird am Beispiel des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf sichtbar. (Zur Veränderung der Sozialstruktur vgl. Sozialstrukturatlas Berlin 2003). Demgegenüber würden Frauen und Männer aus den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick das niedrigste Suizidrisiko verzeichnen. Gleichzeitig haben diese Bezirke von allen Berliner Bezirken die günstigsten sozialen Bedingungen.

Ausgehend von der Tatsache, dass Personen, die an einer Depression leiden, das mit Abstand höchste Suizidrisiko aufweisen, scheinen sozial ungünstige Verhältnisse die Gefahr einer Selbsttötung noch zu verstärken. Der Bericht fordert daher Präventionsmaßnahmen für suizidgefährdete Personen zu verstärken, die infolge psychosozialer und nicht selten sozioökonomischer Belastungen an psychischen Krankheiten leiden wie Angst- und Anpassungsstörungen oder bei denen Suchtdiagnosen gestellt wurden.

In Berlin hat sich 2005 ein Netzwerk formiert, um über das Thema Depression aufzuklären, die Erkrankung zu enttabuisieren und verstärkte Unterstützungsangebote zu organisieren. Dr. med. Meryam Schouler-Ocak, Leiterin vom "Berliner Bündnis gegen Depression" sieht die Arbeit des Bündnisses durch den Gesundheitsbericht bestätigt: „Die Depressionsprävention, -erkennung und -behandlung ist ein ganz entscheidender Beitrag zur Suizidprävention.“

Mehr zum Good Practice-Projekt „Berliner Bündnis gegen Depression“ erfahren Sie hier.

Den Gesundheitsbericht der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz als PDF zum Download gibt es hier.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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