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Die soziale Lage in Sachsen-Anhalt

Die Ein­woh­ner­zahl von Sachsen-Anhalt  beläuft sich auf ca. 2,2 Mio. Menschen. Mehr als 600.000 Personen haben das Bun­des­land in den vergangenen 25 Jahren verlassen, da­run­ter viele junge Menschen. Im europäischen Vergleich ist Sachsen-Anhalt be­son­ders von den Aus­wir­kung­en des demografischen Wandels be­trof­fen. Im Ur­sprungs­land der Re­for­ma­ti­on wer­den im­mer weniger Kinder ge­bo­ren. So sank die Zahl der Geburten zwi­schen 1990 und 2015 von an­fäng­lich 31.837 auf 17.415. Das ist ein Ge­bur­ten­rück­gang von 54 %. Gleichzeitig nimmt die An­zahl der über 65 Jährigen kon­ti­nu­ier­lich zu. Für das Jahr 2030 wird prognostiziert, dass sie ein Drittel der Be­völ­ke­rung aus­ma­chen wer­den. Neben der sinkenden Gesamtbevölkerung ist die hohe Armutsgefährdungsquote charakteristisches Merkmal die­ser Re­gi­on. Nach Aus­kunft des statistischen Landesamtes bezogen 2016 in Sachsen-Anhalt 13 960 Personen Hilfe zum Le­bens­un­ter­halt (HLU) nach dem 3. Ka­pi­tel SGB XII. Obwohl die Zahl der HLU-Bezieher ins­ge­samt ei­nen Rück­gang verzeichnete, stieg die Zahl der Kinder und Ju­gend­li­chen, die ei­nen Teil des Bedarfs an Nah­rung, Klei­dung, Un­ter­kunft und Bil­dung und Teil­ha­be am gesellschaftlichen Leben durch soziale Leis­tung­en deckten, wei­ter an.

Mit dem wachsenden An­teil armutsgefährdeter Menschen, der Veränderung der Be­völ­ke­rungszusammensetzung so­wie der Ab­nah­me der Sied­lungs­dich­te ins­be­son­de­re in ländlichen Räumen, ge­hen längere Versorgungswege und ei­ne geringere An­zahl von Nut­ze­rin­nen und Nutzern öffentlicher An­ge­bo­te einher. Darüber hinaus wird das wirtschaftliche Betreiben der In­fra­struk­tur erschwert. In der Fol­ge wird die Daseinsversorgung in den be­trof­fenen Gebieten ausgedünnt und kostenintensiver. Gleichzeitig nimmt die Finanzkraft der öffentlichen Hand in den be­trof­fenen Gebieten auf­grund sinkender Steu­er­ein­nah­men, abnehmender Zu­wei­sung­en des Bundes und höherer So­zi­al­leis­tun­gen ab. (Siehe Sozialbericht Sachsen-Anhalt 2010-2013).

 

Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter an der Bevölkerung insgesamt [%] im Jahr 2015

Geburtenüberschuss bzw. -defizit je 1 000 Einwohner im Jahr 2015