Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung
03 Setting Ansatz
Der Begriff „Setting-Ansatz“ wird im deutschsprachigen Raum oft mit „Lebenswelt-Ansatz“ übersetzt. Der Setting-Ansatz nimmt die Lebenswelten von Menschen und damit die Bedingungen in den Blick, unter denen Menschen spielen, lernen, arbeiten und wohnen (nach der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung). Die Bedingungen in den Settings bzw. Lebenswelten - wie z. B. in der Schule, am Arbeitsplatz, im Stadtteil oder im engeren Wohnumfeld (Nachbarschaft) - haben einen wesentlichen Einfluss auf die Möglichkeit, ein gesundes Leben zu führen.
Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz ist darauf ausgerichtet, die Lebensbedingungen gesundheitsgerecht zu gestalten. Sie stärkt auch die individuellen und gemeinschaftlichen Fähigkeiten und Ressourcen der Menschen im Setting (Empowerment) zur aktiven Mitgestaltung dieser Bedingungen (Partizipation). Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz ist also mehr als Gesundheitsförderung in der Lebenswelt, z. B. Informationsveranstaltungen in der Schule. Der Setting-Ansatz verfolgt das Ziel, partizipativ - also unter aktiver Beteiligung der unmittelbar Betroffenen - gesunde Lebenswelten zu gestalten, z. B. durch ein gesundheitsorientiertes Programm zur Schulentwicklung. Dabei orientiert sich der Ansatz an den Konzepten der Organisationsentwicklung. Für die Umsetzung des Setting-Ansatzes sind vier Elemente von zentraler Bedeutung:
- Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen (strukturelle Ebene, Stichwort „verhältnisbezogene Orientierung“)
- Stärkung der Kompetenzen und Ressourcen der im Setting lebenden bzw. arbeitenden Personen (individuelle Ebene, Stichwort „verhaltensbezogene Orientierung“)
- Aktive Beteiligung der Personen im Setting in allen Phasen von Planung und Umsetzung der verhaltens- und verhältnisbezogenen Aktivitäten (Partizipation)
- Kontinuierliche und professionelle Koordinierung aller Aktivitäten
Erläuterungen und Beispiele zu den Umsetzungsstufen des Kriteriums 03 - Setting-Ansatz sowie Informationen zu den weiteren Kriterien finden Sie hier.