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Angebotsdarstellung

Schülermultiplikatorenprojekt FREE YOUR MIND

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

FREE YOUR MIND-Logo
© FREE YOUR MIND

Das Angebot richtet sich an Oberschulen, Gymnasien und Förderzentren (Schwerpunkt Lernen) der Stadt Leipzig. Ziel ist es, interessierte Jugendliche ab Klassenstufe 7 in einem viertägigen Campseminar zu Schülermultiplikator*innen im Bereich Suchtprävention und Gesundheitsförderung auszubilden.
Das Seminar setzt sich dabei aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Einen wesentlichen Schwerpunkt bilden ?Sucht und Drogen?. Allerdings zielt die Ausbildung auch auf eine Förderung der persönlichen und sozialen Kompetenzen der Teilnehmer*innen ab, indem sie sich beispielsweise mit individuellen Stärken, Ressourcen oder auch (neuen) Copingstrategien auseinandersetzen. Darüber hinaus werden sie sukzessive mit der anspruchsvollen Multiplikator*innenrolle vertraut gemacht, lernen konkrete Projektideen kennen und nehmen an einem Moderations- bzw. Präsentationstraining teil.

Im Anschluss an das Campseminar setzen die Jugendlichen mit ihrer FREE YOUR MIND-Gruppe an der Schule eigene (bedarfs- und bedürfnisorientierte) Projekte um. Diese reichen von Pausenaktionen, Spiel- und Mitmachangeboten bis hin zur Gestaltung thematischer Workshops für jüngere oder gleichaltrige Mitschüler*innen. Hintergrundannahme dieses hier zugrunde liegenden Peer-Ansatzes ist, dass Schülermultiplikator*innen durch die größere soziale Nähe und das Verwenden einer jugendspezifischen Sprache (?Argumentieren auf kognitiv und moralisch gleichem Level?) andere Jugendliche positiv beeinflussen und Lernprozesse initiieren können. Als ?Expert[*inn]en für ihre Lebenswelt, ihre Probleme und auch ihre Lösungswege? (Katenbrink 2013, S. 3) können sie ihr im Rahmen der Ausbildung erworbenes Wissen sowohl in einem formalen Setting als auch über informelle Kanäle an ihre Mitschüler*innen weitergeben sowie Einstellungen und Verhaltensweisen positiv beeinflussen.

Unterstützt werden die Jugendlichen von sog. "Schulkoordinator*innen" (Schulsozialarbeiter*innen/Lehrkräfte) und ehrenamtlichen "Trainer*innen" (Erzieher*innen in Ausbildung bzw. Student*innen der Fachbereiche Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Lehramt), die im Rahmen eines Seminars zur Schülermultiplikator*innenbegleitung auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Mit Hilfe dieser Multipliaktor*innen vor Ort können beispielsweise auch als schwer erreichbar geltende Jugendliche für die Projektarbeit gewonnen werden.

Gegenwärtig kooperiert das Projekt mit elf Schulen der Stadt Leipzig. Sowohl die beteiligten Jugendlichen als auch die erwachsenen Ansprechpartner*innen werden seitens der Projektleitung fachlich begleitet, untereinander vernetzt und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.

Die betreffenden Einrichtungen befinden sich mehrheitlich in Stadtgebieten, die einen hohen baulichen, wirtschaftlichen und vor allem sozialen Handlungsbedarf aufweisen, da sie beispielsweise von einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit, einem großen Anteil an Transferleistungsempfänger*innen und einer unterdurchschnittlichen Bildungssituation breiter Bevölkerungsteile geprägt sind. Da sozial benachteiligte Jugendliche eine besondere Risikogruppe darstellen, bedarf es vor allem in diesen Teilen Leipzigs sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Kontext suchtpräventiver und lebenskompetenzfördernder Angebote, um sowohl Lebensqualität als auch -chancen der betreffenden Kinder und Jugendlichen zu begünstigen.

Gleichzeitig ist es aber auch ein Anliegen des Projektes, dem generell wachsenden Bedarf an präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen in der Stadt Leipzig gerecht zu werden. Daher besteht seit 2019 auch für andere Schulen die Möglichkeit, im Rahmen sog. "Inhouse-Seminare" Schülermultiplikator*innen ausbilden und von FREE YOUR MIND begleiten zu lassen.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Claudia Niemann
DKSB Leipzig e.V./Schülermultiplikatorenprojekt FREE YOUR MIND
Johannisallee 20
04317 Leipzig (Sachsen)

Telefon: 0341 / 7025714

E-Mail: fym(at)dksb-leipzig

Website: http://www.freeyourmind-leipzig.de


Projektträger

Deutscher Kinderschutzbund Leipzig e.V.
Johannisallee 20
04317 Leipzig


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Januar 1997

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.

  • Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z.B. Personen im Niedriglohnsektor, Personen mit niedrigen Rentenbezügen)
  • Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 11 bis 14 Jahre
  • 15 bis 17 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

1. Das Projekt bezieht die jugendliche Zielgruppe direkt in die präventive/gesundheitsfördernde Arbeit mit ein, indem interessierte Schüler*innen ab Klasse 7 zu Schülermultiplikator*innen ausgebildet werden.

2. Das Projekt arbeitet eng mit festen Ansprechpartner*innen (Lehrer*innen und/oder Schulsozialarbeiter*innen) an den Kooperationsschulen zusammen.

3. Geeignete und qualifizierte Ehrenamtliche fungieren ebenso als Multiplikator*innen.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

1. Kooperationsschulen (auf Basis fester Kooperationsvereinbarungen)

2. Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig

3. Gesundheitsamt Leipzig

4. weitere Angebote/Projekte des Kinder- und Jugendschutzes und der Suchtprävention in der Stadt Leipzig sowie Peer-Projekte aus Sachsen


Schwerpunkte des Angebotes

  • Ernährung
  • Stressbewältigung
  • Sucht
  • Psychische Gesundheit
  • Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Schule

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

- kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen zur Konzipierung neuer Angebote und Erschließung neuer Zielgruppen
- generelle Einhaltung der Fachstandards des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes (§14 SGB VIII) der Stadt Leipzig
- Evaluationen intern (Teilnehmer*innenbefragungen) und extern (Bachelor- und Masterarbeiten)
- regelmäßiger fachlicher Austausch im Rahmen von Facharbeitskreisen sowie Netzwerktreffen

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

Die Ausbildung der Schülermultiplikator*innen im Rahmen von Campseminaren hat sich trotz vergleichweise hoher Zeit- und Kostenintensität bewährt, weshalb seit einigen Jahren auf schulinterne Seminare (für feste Koopertionsschulen) verzichtet wird. Erfahrungsgemäß benötigen die Jugendlichen Abstand vom schulischen Alltag, um auf die anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet zu werden. Zudem wird ermöglicht, dass Jugendliche unterschiedlicher Stadtgebiete, vor allem aber unterschiedlicher Schulformen aufeinander treffen und sich untereinander vernetzen. Nicht nur, aber auch hierdurch kann eine hohe Identifikation mit den Zielen und/oder dem Projekt als solchem erreicht werden.

Dies betrifft auch die Zusammenarbeit mit den (erwachsenen) Multiplikator*innen. Eine enge Vernetzung mit und dieser untereinander bildet einen wesentlichen Baustein unserer Arbeit, der die frühzeitige, kontinuierliche und langfristige Umsetzung des Projektes an den betreffenden Einrichtungen gewährleistet. In diesem Zusammenhang stellt die Akquise von geeigneten ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen (sog. Trainer*innen) eine vergleichsweise große Herausforderung dar. Gegenwärtig werden Unterstützungsmöglichkeiten geprüft, durch die Student*innen und Erzieher*innen in Ausbildung ihr ehrenamtliches Engagement besser mit ihrer Ausbildung bzw. ihren zeitlichen und finanziellen Ressourcen vereinbaren können.

Des Weiteren müssen sowohl die Inhalte als auch das methodische Reportoire des Projekts kontinuierlich auf Aktualität bzw. auf die Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe überprüft und ggf. angepasst werden. So gewinnt Medienkompetenzförderung, aber auch der Einsatz digitaler Medien in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer mehr an Bedeutung.

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

1.) Die Projektumsetzung basiert auf einer Konzeption, die regelmäßig überarbeitet wird.
2.) Die Projektarbeit an den Schulen wird durch eine teilstandardisierte Monatsberichterstattung erfasst.
3.) Zweimal pro Jahr erscheint jeweils eine Sommer- und Winterzeitung mit Berichten über die Projektarbeit an den Schulen, z.T. von Schülermultiplikator*innen selbst verfasst. Zudem erhalten die Teilnehmer*innen und Kooperationspartner*innen nach jedem Campseminar eine Campzeitung
4) Des Weiteren wird regelmäßig im Mitgliederbrief des Deutschen Kinderschutzbundes Leipzig e.V. sowie im Jahresbericht des Trägers über die Projektaktivitäten informiert.
5) Online erfolgt dies über die Internetauftritte des Trägers und des Projektes (aktuell Homepages und Facebook-Seiten)
6. Außerdem erfolgt jährlich eine qualifizierte Sachberichtserstattung an das Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig.

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: diverse

Quelle der Veröffentlichung/URL: https://www.freeyourmind-leipzig.de/index.php/free-your-mind/evaluation

Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?

Erläuterung

Vor und nach eines jeden Campseminars erfolgt eine anonyme Befragung der Teilnehmer*innen, mittels derer herausgefunden werden soll, ob die Ziele (z. B. Wissenerwerb/-vertiefung, ggf. Einstellungsänderungen, Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen) aus Sicht der Befragten erreicht bzw. inwiefern persönliche Erwartungen erfüllt werden konnten. Sämtliche Ergebnisse und daraus resultierende Veränderungsbedarfe werden in einem Evaluationsbericht zusammengefasst.
In Abhängigkeit von zeitlichen Kapazitäten kommen auch nach Schülermultiplikator*innen-Projekten oder Veranstalungen der Projektleitung Fragebögen zum Einsatz. In jedem Falle werden die Veranstaltungen aber innerhalb der Projektgruppen bzw. generell nach Veranstaltungsende reflektiert bzw. ausgewertet.

Welche Methoden werden bei der Selbstevaluation angewendet?

- schriftliche Befragung (standardisiert oder teilstandardisiert)
- offene Auswertungsrunden (sowohl mit Teilnehmer*innen als auch Durchführenden)
- Beobachtung

Erläuterung

Externe Evaluationen wurden und werden im Ramen von Abschlussarbeiten (Diplom, Magister, Bachelor, Master) von (Fach-) Hochschulabsolvent*innen durchgeführt und beschäftigten sich beispielsweise mit der Umsetzung und Wirksamkeit des Projektes, dem Peer-Auswahlverfahren oder auch der Frage nach Qualitätskriterien bezüglich der Umsetzung an Förderzentren. Eine Übersicht über bisher verfasste Arbeiten findet sich unter dem o.g. Link.

Welche Methoden werden bei der externen Evaluation angewendet?

- (teil-) standardisierte Interviews z. B. mit Eltern oder Schülermultiplikator*innen
- Expert*inneninterviews
- Literaturanalyse
- Konzeptevaluation

Wer führt die die externe Evaluation des Angebotes durch?

- (Fach-) Hochschulabsolvent*innen

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Stand

17.05.2021

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