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Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 76 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

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Artikel

17.10.2019

Zweites Treffen der Aktionsgruppen „Gesundes Altern in der Oberpfalz"

Dr. Kathrin Steinbeißer, bis April 2023: Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V. (LZG)

Schlagwörter:Gesundheitsförderung, Prävention, Ältere

„Wir wol­len uns aus­tau­schen und die Ziel­grup­pe der be­nach­tei­lig­ten Se­ni­o­rin­nen und Senioren in der Ober­pfalz stärker in den Fo­kus neh­men!“

Bereits zum zwei­ten Mal trafen sich engagierte Ak­teu­rin­nen und Akteure des Gesundheitswesens, um sich über Vorhaben für ältere Menschen in schwierigen Le­bens­la­gen auszutauschen und ih­re Ideen weiterzuent­wi­ckeln.

Die Ak­teu­rin­nen und Akteure tei­len sich in zwei Grup­pen auf. Die Aktionsgruppe „Gesundes Altern auf dem Land in der Ober­pfalz“ (Aktionsgruppe Land) setzt den Schwer­punkt auf die Ge­ge­ben­heit­en und Probleme der ländlichen Re­gi­on. Die Aktionsgruppe „Gesundes Altern in der Stadt in der Ober­pfalz“ (Aktionsgruppe Stadt) fokussiert den städtischen Raum. Beide Grup­pen haben zum Ziel, geeignete Maß­nah­men der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on für ältere Menschen in schwierigen Le­bens­la­gen im Re­gie­rungs­be­zirk Ober­pfalz zu ent­wi­ckeln.

Auch die­ses Mal bestand das Treffen aus ei­nem Mix aus In­put und aktiver Eigenarbeit. Die Vorträge von Do­ris Völkl zu „NEUN2727 - Gut le­ben im Waldthurner Land“ (Aktionsgruppe Land) und Eli­sa­beth Gottsche (Aktionsgruppe Stadt) „Generationen Hand in Hand“ sto­ßen auf großes In­te­res­se und gaben Impulse für weitere Diskussionen. Bei allen Teilneh­menden schien stets der Ge­dan­ke mitzuspielen, wie diese Maß­nah­men ge­schickt in die eigenen Kom­mu­ne in­te­griert wer­den könnten.

Zukunftsträchtige Vorhaben

Seit den ersten Treffen der Aktionsgruppen im De­zem­ber 2018 wurden viele Baustei­ne ge­schlif­fen. Teilneh­mende tauschten sich aus, wie sie Sy­ner­gien op­ti­mal nut­zen und voneinander profitieren kön­nen. Besonders in­te­res­sant ist auch, dass ei­ni­ge Mitglieder der Aktionsgruppen be­reits im De­zem­ber konkrete Pro­jektideen entwickelten und nach den Treffen mit ih­ren Bür­ger­meis­tern die Ideen weitergeführt haben.

Eine Idee heißt „Auf Rädern zum Es­sen“. Dieses Pro­jekt soll einsamen Se­ni­o­rin­nen und Senioren ein ge­mein­sames Mittagessen mit anschließendem Pro­gramm, wie et­wa ei­nem Spielenachmittag, er­mög­li­chen. Das Ziel ist, die soziale Teil­ha­be zu för­dern und den älteren Personen ei­ne gesunde Mahl­zeit zu er­mög­li­chen. Dabei ist be­son­ders wich­tig, dass das Pro­jekt ge­mein­sam mit den Se­ni­o­rin­nen und Senioren gestaltet wird und auf die Bedürfnisse der Ziel­grup­pe eingeht. Die nächsten Schritte für das Vorhaben sind be­reits in Pla­nung und wer­den auf dem nächsten Treffen der Aktionsgruppe Land vorgestellt.

Mehr Mobilität für ländliche Re­gi­onen

Ein Schwer­punkt der Diskussionen der Aktionsgruppe Land lag da­rin, ältere Personen in ih­rer Mobilität zu un­ter­stüt­zen. Die häufig sehr wei­ten Wege zu Ärzten, Apo­the­ken, Supermärkten und auch zu Gesundheitsangeboten sind für Ältere oh­ne Füh­rer­schein auf­grund mangelnder öffentlicher Verkehrsmittel meist nur mit hohem Auf­wand zu er­rei­chen. Ab­hil­fe schaffen hier zum Bei­spiel Hol- und Bringdienste wie das „Baxi“, ein Rufbus für immobile Bür­ge­rin­nen und Bür­ger.

Die Teilneh­menden der Aktionsgruppe Stadt berichteten über zahlreiche An­ge­bo­te, die es in den Städten schon gibt. Die Spannbreite reicht von Notfalldosen mit Kontaktdaten und wich­tigsten Medikamenten, die an der Innenseite des Kühlschranks an­ge­bracht wer­den, ge­mein­samen Filmabenden in Seniorenheimen in Neumarkt bis hin zum Auf­bau ei­nes Aktivzentrums in Königswiesen in Re­gens­burg. Die Diskussionen der Aktionsgruppe Stadt lagen vor allem da­rin, wie ältere Personen, wel­che die An­ge­bo­te nicht auf­su­chen, zu ei­ner Teil­nah­me be­wegt wer­den kön­nen.

Die Menschen in schwierigen Le­bens­la­gen er­rei­chen

Ein vielversprechendes Bei­spiel für ein An­ge­bot speziell für ältere Menschen in schwierigen Le­bens­la­gen ist das Pro­jekt „PräSenz“ - Prä­ven­ti­on für Senioren Zuhause - des Ge­sund­heits­amts Neumarkt. Pro­jektziel ist, bei älteren Menschen die selbstbestimmte Lebensführung zu er­hal­ten und Schnittstellenprobleme, bei­spiels­wei­se nach ei­nem Klinikaufenthalt, zu verhindern. Dabei wer­den die älteren Personen zu Hause zu wich­tigen Themen, wie et­wa Tipps für den All­tag oder Informationen zu beste­henden An­ge­bo­ten be­ra­ten. Hausärzte und Kliniken ar­bei­ten eng mit dem Ge­sund­heits­amt zu­sam­men und kön­nen Menschen, die für PräSenz pas­send er­schei­nen, über das An­ge­bot in­for­mie­ren. Nachdem die angesprochenen Personen ei­ne Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung abgegeben haben, wer­den deren Da­ten an das Ge­sund­heits­amt weitergegeben. Das Team dort besteht aus ei­ner Amtsärztin (Fach­ärz­tin für Psy­ch­iat­rie), ei­ner Sozialpädagogin und ei­ner Gesundheits- und Krankenpflegerin, wel­che die älteren Personen zu Hause be­su­chen. Clau­dia Zölfl-Setschödi vom Ge­sund­heits­amt Neumarkt ist Teilneh­mende der Aktionsgruppe Stadt und wird selbst die präventiven Hausbesuche durch­füh­ren. Die Aktionsgruppe ist ge­spannt, was sie im De­zem­ber be­rich­ten wird.

„Die Aktionsgruppe motiviert mich dranzubleiben,
wenn ich die ein oder an­de­re Hürde vor mir habe.“

Die Teilneh­menden waren sich ei­nig, dass der Nutzen der Aktionsgruppen vor allem da­rin liegt, sich auszutauschen und ge­gen­sei­tig zu mo­ti­vie­ren, Kontakte mit wich­tigen Part­ne­rin­nen und Part­ner zu knüp­fen und ge­mein­sam Bedarfe in der Ober­pfalz zu er­fas­sen. Tho­mas Schwarzfischer, Bür­ger­meis­ter der Ge­mein­de Zell, fasst zu­sam­men: „Ich empfinde den Aus­tausch auf Augenhöhe als sehr wert­voll, dies ist ei­ne gute Dis­kus­si­ons­grund­la­ge, um das The­ma weiterzubringen.“

Es geht aktiv weiter

Die nächsten Treffen ste­hen be­reits fest. Am 16. De­zem­ber 2019 von 09:00 bis 12:00 Uhr trifft sich die Aktionsgruppe Land er­neut am Amt für Er­näh­rung, Land­wirt­schaft und Forsten in Nab­burg. Die Aktionsgruppe Stadt wird sich am 17. De­zem­ber 2019 von 10:30 bis 13:30 Uhr in der Re­gie­rung der Ober­pfalz in Re­gens­burg tref­fen.

Ein besonderer Dank gilt den Organisationsteams beste­hend aus Ga­bri­e­le Bay­er, Jo­han­na Baumann, Mar­le­ne Groitl und Ma­ri­an­ne Spahn.

Lust, selbst aktiv zu wer­den?

Haben Sie Lust, sich aktiv für die Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on älterer Menschen in schwierigen Le­bens­la­gen in der Ober­pfalz einzusetzen? Dann mel­den Sie sich ger­ne per E-Mail bei Ka­th­rin Stein­bei­ßer .

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