Zum Hauptinhalt springen
Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

Wir binden Videos der Anbieter "Youtube" oder "Facebook" ein. Zur Anzeige der Videos benötigen wir Ihre Zustimmung. Durch die Aktivierung der Videos werden an den jeweiligen Anbieter Daten übertragen und gegebenenfalls Drittanbieter-Cookies gesetzt. Weitere Informationen können unserer Datenschutzerklärung entnommen werden. Zustimmen und Inhalt anzeigen

Artikel

13.08.2014

Umwelt- und Gesundheitsaspekte im Programm Soziale Stadt

Ein Plädoyer für eine stärkere Integration

Sabine Baumgart, Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung
Heike Köckler, Hochschule für Gesundheit Bochum
Christa Böhme, Difu - Deutsches Institut für Urbanistik

Schlagwörter:Soziale Stadt, Stadtentwicklung

Für das Städtebauförderungsprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt“ (kurz: Soziale Stadt) ist nach empfindlichen Kürzungen der finanziellen Mit­tel in der letzten Le­gis­la­tur­pe­ri­o­de im Jahr 2014 ei­ne Auf­sto­ckung der Bundesmittel von jähr­lich 40 Millionen Eu­ro auf 150 Millionen Eu­ro vorgesehen. Diese finanzielle Auf­wer­tung des Programms sollte nach Auf­fas­sung des Arbeitskreises „Pla­nung für gesundheitsfördernde Stadtregionen" der Aka­de­mie für Raum­for­schung und Landesplanung (ARL) mit ei­ner inhaltlichen Wei­ter­ent­wick­lung des Programms durch ei­ne konsequente In­te­gra­ti­on von solchen Gesundheitsaspekten ein­her­ge­hen, die durch das Wohnumfeld be­stimmt und da­her in den Gesundheitswissenschaften als verhältnisbedingt bezeichnet wer­den. Zu den verhältnisbedingten Gesundheitsaspekten ge­hö­ren ins­be­son­de­re Um­weltfaktoren. Diese relevanten Themenfelder kön­nen auf Bun­des­ebe­ne durch den neuen Ressortzuschnitt des Bundesministeriums für Um­welt, Na­tur­schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in­te­griert bearbeitet wer­den.

Dieses Po­si­ti­ons­pa­pier (Download als PDF-Datei, 580kB) beschreibt zum einen das Er­for­der­nis einer solchen integrierten Herangehensweise und leitet hieraus folgende The­sen und Emp­feh­lung­en an Akteure der Bereiche Soziale Stadt, Stadt­pla­nung/-entwicklung, Um­welt und Ge­sund­heit auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebe­ne ab:

Übergreifende The­sen und Empfehlungen

  • Schnittstellen zwi­schen dem Pro­gramm Soziale Stadt und dem Leit­bild Umweltgerechtigkeit iden­ti­fi­zie­ren und nutzen
  • Das Pro­gramm Soziale Stadt mit dem Themenfeld Klimaschutz und Klimaanpassung verschränken
  • Ressortübergreifende Ko­o­pe­ra­ti­on aus­bau­en

The­sen und Emp­feh­lung­en an Bund und Länder

  • Gesundheit und Um­welt in den Programmgrundlagen der Sozialen Stadt verankern
  • Gesundheits- und umweltbezogene Partnerprogramme zur Sozialen Stadt auflegen
  • Eine Platt­form für (inter-)kommunalen Er­fah­rungs­aus­tausch zur In­te­gra­ti­on von Um­welt- und Gesundheitsaspekten in die Programmumsetzung sei­tens der Länder einrichten

The­sen und Emp­feh­lung­en an Kommunen

  • Ge­sund­heits- und Um­weltämter in die Organisationsstruktur zur Ab­gren­zung der Fördergebiete und zur Um­set­zung des Programms einbeziehen
  • Indikatoren zu Um­welt und Ge­sund­heit bei der Ab­gren­zung von Gebieten der Sozialen Stadt so­wie der Ein­rich­tung ei­nes Monitoringsystems Soziale Stadtentwicklung berücksichtigen
  • Um­welt- und gesundheitsbezogene Fachplanungen in integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte einbeziehen
  • Um­welt- und Ge­sund­heitsämter stärker sozialraumorientiert bzw. gebietsbezogen auf­stel­len

Das Po­si­ti­ons­pa­pier wurde von Mitgliedern des Arbeitskreises Pla­nung für gesundheitsfördernde Stadtregionen der Aka­de­mie für Raum­for­schung und Landesplanung (ARL) erarbeitet:

  • Prof. Dr.- Ing. Sabine Baumgart, Technische Uni­ver­si­tät Dort­mund, Fa­kul­tät Raum­pla­nung, FG Stadt- und Re­gi­onalplanung
  • Dr. Hans-Bernhard Behrends, Re­gi­on Hannover, Fach­be­reich Ge­sund­heit
  • Dipl.-Ing. Chris­ta Böh­me, Deut­sches In­sti­tut für Ur­ba­nis­tik, Be­reich Stadtentwicklung, Recht und Soziales, Berlin
  • Dr. Tho­mas Claßen, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld, Fa­kul­tät für Ge­sund­heitswissenschaften, AG Um­welt und Ge­sund­heit
  • Dipl.-Ing. Ul­rich Dilger, Lan­des­haupt­stadt Stutt­gart, Amt für Stadt­pla­nung und Stadterneuerung, Abt. Stadtentwicklung
  • Prof. Dr. Rai­ner Fehr, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld, Fa­kul­tät für Ge­sund­heitswissenschaften, AG Um­welt und Ge­sund­heit
  • Dipl.-Biol. Chris­ti­a­ne Kawe, Stadt Leip­zig, Amt für Um­weltschutz
  • Prof. Dr. Tho­mas Kistemann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Uni­ver­si­tät Bonn, In­sti­tut für Hygiene und Öffentliche Ge­sund­heit, AG Medizinische Ge­o­gra­phie & Public Health
  • Dr. Tho­mas Knetschke, Landratsamt Baut­zen, Ge­sund­heitsamt
  • Dr. Heike Köckler, Technische Uni­ver­si­tät Dort­mund, Fa­kul­tät Raum­pla­nung, FG Stadt- und Re­gi­onalplanung
  • Prof. Dr.-Ing. Wil­fried Kühling, Martin-Luther-Uni­ver­si­tät Halle-Wittenberg, In­sti­tut für Geowissenschaften und Ge­o­gra­phie, FG Raum- und Um­weltplanung, Halle
  • Prof. Dr. Ei­ke Quilling, Deut­sche Sporthochschule Köln, In­sti­tut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, Abt. Bewegungserziehung und Interventionsmanagement
  • Horst Rauland, AOK - Allgemeine Orts­kran­ken­kas­se Nie­der­sach­sen, Ge­sund­heitsmanagement Prä­ven­ti­on, Hannover
  • Dipl.-Geogr. An­ne Ritzinger, Aka­de­mie für Raum­for­schung und Landesplanung, Hannover
  • Dr.-Ing. Minh-Chau Tran, Uni­ver­si­tät Duisburg-Es­sen, Fa­kul­tät für Ingenieurwissenschaften, In­sti­tut für Stadt­pla­nung und Städ­te­bau, Es­sen

Das Po­si­ti­ons­pa­pier "Umwelt- und Gesundheitsaspekte im Pro­gramm Soziale Stadt - Ein Plä­do­yer für ei­ne stärkere In­te­gra­ti­on" kön­nen Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

 

 

Zurück zur Übersicht