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Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

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Artikel

07.09.2011

Mehr Gesundheit durch nachhaltige Strukturen

Pakt für Prävention - Gemeinsam für ein gesundes Hamburg!

Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg
Christiane Färber, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Hamburg

Schlagwörter:Pakt für Prävention, Strukturaufbau

Für erfolgreiche Gesundheitsförderung müssen die Aktivitäten einzelner Organisationen und Einrichtungen aufeinander abgestimmt, koordiniert und so gebündelt werden, dass möglichst alle Zielgruppen - insbesondere jedoch sozial Benachteiligte - erreicht werden.


Im Juni 2010 startete in Hamburg das Landesprogramm „Pakt für Prävention - Gemeinsam für ein gesundes Hamburg!“. Dieses bildet das Dach, unter dem Akteure aus Gesundheitsförderung, -versorgung und -wirtschaft sowie andere relevante Partnerinnen und Partner gemeinsam ein Landespräventionsprogramm entwickeln.
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) definiert die Rahmenbedingungen und Arbeitsstrukturen. Eine breite Einbindung von Akteuren auf den verschiedenen Ebenen - vom Land über die Kommunen/Bezirke bis zu den Stadtteilen und Quartieren - spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine verbindliche Zusammenarbeit der Akteure wurde mit der Kooperationsvereinbarung besiegelt. Mittlerweile gibt es bereits über 90 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

In einem auf drei Jahre angelegten Prozess gilt es, vorhandene Angebote der Gesundheitsförderung transparent zu machen, Ziele zu bündeln und ein abgestimmtes Vorgehen zu entwickeln, das sich an den Bedürfnissen der verschiedenen Lebenswelten orientiert. Langfristig sollen auf diesem Wege Strukturen geschaffen und Qualität gefördert werden - was der Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger zu Gute kommen soll.

Die Gesundheitsziele in Hamburg

  • Gesund aufwachsen in Hamburg! (ab 2010)
  • Gesund alt werden in Hamburg! (ab 2011)
  • Gesund leben und arbeiten in Hamburg! (ab 2012)


Über 100 Akteure haben in den Foren „Gesundheit rund um die Geburt“, „Gesunde Kita“, „Gesunde Schule“ und „Gesunder Stadtteil“ ein Rahmenprogramm mit Gesundheitszielen erarbeitet, welches auf der Gesamtkonferenz im Mai 2011 verabschiedet wurde (weitere Informationen unter www.hamburg.de/pakt-fuer-praevention).

Das Forum „Gesunder Stadtteil“ hat die Einrichtung der „Koordinierungsbausteine für Gesundheitsförderung“ im Stadtteil empfohlen.

Strukturaufbau durch Koordinierungsbausteine für Gesundheitsförderung

Die „Koordinierungsbausteine für Gesundheitsförderung“ wurden ab 2010 von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern in Hamburg eingerichtet. Deren Aufgabenspektrum umfasst:

  • eine Bestandsaufnahme bestehender Angebote in den jeweiligen Quartieren,
  • die Finanzierung eines Stundenkontingents für Koordinierungsaufgaben und Vernetzung an den Träger einer Stadtteileinrichtung (Community-Center, Stadtteilbüro),
  • Qualifizierungsmaßnahmen für Koordinatorinnen und Koordinatoren
  • sowie einen Verfügungsfonds für Mikroprojekte der Gesundheitsförderung, der durch die Krankenkassen (aktuell Techniker Krankenkasse) finanziert wird.  

Angelehnt an Erfahrungen aus dem Quartiersmanagement sollen die Koordinierungsbausteine dazu beitragen, nachhaltig wirksame gesundheitsfördernde Strukturen im Stadtteil/Quartier aufzubauen.

Aktuell arbeiten vier Standorte in Hamburg mit den Koordinierungsbausteinen. Die Laufzeit ist zunächst für ein Jahr bewilligt, die Koordinierungsaufgaben werden von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz mit jeweils 10.000 Euro unterstützt.

Alle vier Standorte verfolgen folgende Leitziele


  • Stärkung von Gesundheitsförderung in Stadtteilen mit Entwicklungsbedarf
  • Integration von Gesundheitsförderung als Querschnittsthema in unterschiedliche Settings (z.B. Kita, Schule)
  • Öffnung der Angebote für schwer erreichbare Zielgruppen




Als Kooperationspartner wirken mit

Der Regionale Knoten der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung unterstützt den Prozess praxisnaher Qualitätsentwicklung durch verschiedene Qualifizierungsangebote und Veranstaltungen. Er informiert auch  über aktuelle Entwicklungen auf Bundesebene, Veranstaltungen und aktuelle Veröffentlichungen.

Die Techniker Krankenkasse Hamburg stellt jedem Modellstandort für das bewilligte Jahr einen Verfügungsfonds mit etwa 10.000 Euro zur Verfügung. Über den Einsatz der Mittel entscheidet ein lokales Gremium (z.B. der Stadtteilbeirat oder ein Runder Tisch Gesundheit).

Die Modellstandorte beteiligen sich an der Fortbildung CommunityField.

Das Stadtteilhaus mit der Adresse Böverstland 38 (kurz BÖV 38) ist zum einen Standort, der mit Koordinierungsbausteinen arbeitet, zum anderen aber auch (ausgezeichnetes) Good Practice-Projekt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Koordinatoren und Koordinatorinnen anderer Standorte und beteiligen sich am regelmäßigen Erfahrungsaustausch.

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