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Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

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Artikel

15.12.2014

GKV Präventionsbericht 2014

Gesetzliche Krankenkassen haben 2013 ihr Engagement im Präventionsbereich ausgebaut

Volker Wanek, ehem. GKV-Spitzenverband

Schlagwörter:Gesundheitspolitik, GKV, Prävention, Setting

Der im No­vem­ber erschienene „Prä­ven­ti­onsbericht 2014“ der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung­en und des Medizinischen Dienstes des GKV Spitzenverbandes (MDS) zeigt deut­lich den Aus­bau der Leis­tung­en in den Be­reichen Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on. Rund 12 Pro­zent mehr haben die Kas­sen im Durch­schnitt in 2013 in diesen Be­reichen investiert. Das zeige, so der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Ger­not Kie­fer, dass die Kran­ken­kas­sen ih­re Auf­ga­be, Versicherten bei einer gesundheitsfördernden Le­bens­wei­se zu un­ter­stüt­zen, sehr ernst neh­men.
Der jähr­lich erschei­nende Bericht gibt Aus­kunft über die Leis­tung­en der gesetzlichen Kran­ken­kas­se bei der Be­trieblichen Ge­sund­heits­för­de­rung, bei wei­teren Settings wie Kita und Schule so­wie bei individuellen Prä­ven­ti­onskursen.
Durch­schnittlich gaben die Kas­sen im vergangenen Jahr 3,82 Eu­ro pro Versichertem für Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung aus. Sie lagen da­mit deut­lich über dem gesetzlichen Richt­wert von 3,01 Eu­ro. Der Groß­teil der Aus­ga­ben entfiel mit ca. 70 Pro­zent auf individuelle Prä­ven­ti­onsangebote. Der Be­trieblichen Ge­sund­heits­för­de­rung kamen 20 Pro­zent der Investitionen zu Gute und ca. 11 Pro­zent entfielen auf den Be­reich der nichtbetrieblichen, lebensweltbezogenen Ge­sund­heits­för­de­rung. Trotz die­ser sehenswerten Zahlen zeige sich aber, so Kie­fer wei­ter, dass die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung nicht al­les ab­de­cken könne, was not­wen­dig ist, um ins­ge­samt gesundheitsförderliche Rah­men­be­din­gung­en in Deutsch­land zu schaffen. „Prä­ven­ti­on ist ei­ne gesamtgesellschaftliche Auf­ga­be, in die al­le verantwortlichen Akteure eingebunden wer­den müs­sen“, so Kie­fer in Rich­tung Gesundheitspolitik, Kom­mu­nen und Ar­beit­ge­ber.

The­men­schwer­punkt „Kooperationen in der Prä­ven­ti­on"

In diesem Jahr liegt der The­men­schwer­punkt des Präventionsberichtes auf Kooperationen: Verschiedene Formen einer gelungenen Zu­sam­men­ar­beit wer­den vorgestellt, da­run­ter auch der Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und die Koordinierungsstellen "Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit", die als Bei­spiel für kassen- und trägerübergreifender Un­ter­stüt­zungsstrukturen stehen (auf den Sei­ten 24 bis 26).
Mit dem Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund gelingt es, Kompetenzen und Stukturen auf Bundesebene mit denen der Länder zu vernetzen. Im Ergenbis kann so Gesundheitsförderung koordiniert, qualitativ hochwertig und zugleich auch soziallagenbezogen unterstützt werden. Das zentrale Anliegen des Verbundes, die Um­set­zung integrierter kommunaler Stra­te­gien, konnte im Jahr 2013 durch politische Positionspapiere wie z.B. die „Emp­feh­lung der kommunalen Spitzenverbände und der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung zur Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich Primärprävention und Ge­sund­heits­för­de­rung in der Kom­mu­ne“ (mehr zur Empfehlung) gestärkt werden. 2014 erhielt der kommunale Partnerprozess „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ durch ei­nen Be­schluss der 87. Gesundheitsministerkonferenz auch von Sei­ten der Länder weitere politische Un­ter­stüt­zung (mehr zum Beschluss).

Ge­sund­heits­för­de­rung in Lebenswelten: Settings Kita, Schule, Gemeinden und Betriebe

Die Ge­sund­heits­för­de­rung im Be­trieb hat in 2013 wei­ter an Be­deu­tung gewonnen, so haben die Kas­sen im letzten Jahr 21 Pro­zent mehr Be­triebe bei der Ge­sund­heits­för­de­rung unterstützt. Traditionell neh­men die Maß­nah­men zur Re­du­zie­rung arbeitsbedingter körperlicher Be­las­tung­en für Be­schäf­tig­te im verarbeitenden Ge­wer­be einen hohen Stel­len­wert ein. Daneben ge­win­nen Maß­nah­men zum Ab­bau von psychosozialen Fehlbelastungen stärker an Ge­wicht.

Zumnehmend wichtiger für die gesetzlichen Kran­ken­kas­sen wird mit einem Plus von 5 Prozent bei den erreichten Personen im vergleich zum Vorjahr die Ge­sund­heits­för­de­rung in nichtbetrieblichen Settings. Hier wurde der Schwer­punkt be­son­ders auf Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen gelegt. Mehr als die Hälfte der angebotenen Prä­ven­ti­onsmaßnahmen kommt Kin­dern in Kindergärten oder Kitas zu Gute.

Individuelle Prä­ven­ti­onskurse

Unter dem Ti­tel „Individueller An­satz“ betrachtet der Bericht Prä­ven­ti­onsangebote für die einzelnen Versicherten wie bspw. Ernährungs- und Bewegungskurse. Hier erhöhte sich die An­zahl der Teilneh­mer 2013 um 10 Pro­zent. Dieser An­stieg könnte durch erleichterte Bezuschussungsregelungen begünstigt worden sein.

Den kompletten Prä­ven­ti­onsbericht kön­nen Sie hier ein­se­hen (PDF-Datei, 2,79 MB)

Quellen:
Gemeinsame Pres­se­mit­tei­lung des MDS und des GKV-Spitzenverbandes zum Präventionsbericht 2014
(zur Pressemitteilung)
Prä­ven­ti­onsbericht 2014 - Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung Berichtsjahr 2013

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