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Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

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Artikel

04.12.2009

Gesundheit geht nur gerecht

Pressemitteilung zum 15. Kongress am 4.12.2009 im Rathaus Schöneberg in Berlin

Rike Hertwig, Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung & Geschäftsstelle der Landesgesundheitskonferenz

Berlin, 4. Dezember 2009

P R E S S E M I T T E I L U N G

„Gesund geht nur gerecht“

15. Kongress Armut und Gesundheit: Gesundheit für alle ist eine ethische Verpflichtung

Berlin. Armut macht krank: sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit festigt sich in frühen Lebensphasen und setzt sich über die Lebensspanne fort. Wie die Gesundheitschancen sozial Benachteiligter verbessert werden können, darüber beraten am Freitag und Samstag, 4./5. Dezember 2009, 1.800 Teilnehmende aus Politik, Praxis und Wissenschaft auf dem größten Public Health Forum Deutschlands.

Armut wirkt sich direkt auf die Gesundheit aus: sozial benachteiligte Menschen und Gruppen haben ein höheres Krankheitsrisiko und eine deutlich geringere Lebenserwartung. Besonders Kinder in sozial benachteiligten Familien sind betroffen. Laut Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen zeigen etwa 20 Prozent der Heranwachsenden gesundheitliche Auffälligkeiten: Sie leiden zunehmend unter chronischen körperlichen und psychischen Krankheiten. Der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung bestätigt dies. Zugleich steigt durch den demografischen Wandel die Zahl der älteren Menschen mit intensivem Pflegebedarf an.

In einer Gesellschaft des längeren Lebens muss daher an erster Stelle Chancengleichheit hergestellt werden, um allen Menschen die Wahrnehmung ihrer Potentiale und Bedürfnisse zu ermöglichen: „Wir brauchen ein Umdenken in der Politik. Alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, müssen die Chance auf ein Leben in Gesundheit und zur Verwirklichung ihrer Potentiale haben“, so Professor Rolf Rosenbrock (Leiter der Forschungsgruppe Public Health am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung  Berlin).

Um Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu stärken, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vor sechs Jahren eine Gemeinschaftsinitiative gegründet, die stetig wächst, den Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“. Der Verbund zählt inzwischen 54 Partner. Professorin Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, erklärt: „Da Gesundheitsförderung eine Aufgabe vieler Akteure ist, kann sie nur gelingen, wenn sich viele Partner mit ihren unterschiedlichen Beiträgen in einem solchen Verbund einbringen. Unser Bestreben ist es, den Verbund zu einem erfolgreich arbeitenden Bündnis für die Gesundheit von Menschen in schwierigen Lebenslagen weiter zu entwickeln.“ 100 Beispielprojekte guter Praxis aus ganz Deutschland zeigen, wie das gelingen kann. Sie werden auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de präsentiert. „Geeignete Projekte guter Praxis sollen in der nächsten Programmphase in andere Regionen/Kommunen übertragen werden. Langfristiges Ziel ist es, gute und erfolgreiche Beispiele möglichst breit in die Fläche zu bringen“, so Professorin Elisabeth Pott.

In diesem Jahr steht der Kongress Armut und Gesundheit unter dem Motto „Gesundheit für alle - Ethik im Spannungsfeld“. Als Leitthemen stehen Gerechtigkeit, Solidarität und Selbstbestimmung auf der Agenda. Mehr als 80 Workshops zeigen, wie Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte etwa in Kitas, Schulen, Betrieben oder im Stadtteil erfolgreich gestaltet werden kann. Auch die Zusammenhänge Migration sowie Globalisierung und Gesundheit werden schwerpunktmäßig behandelt.

Der Kongress ist das größte regelmäßige Public Health-Forum in Deutschland, das sich durch eine einzigartige Mischung an Teilnehmenden auszeichnet: Betroffene debattieren mit Politiker/innen, Vertreter/innen von Krankenkassen mit der Selbsthilfe und Mitglieder von Wohlfahrtsverbänden mit der Ärzteschaft. Er wird von Gesundheit Berlin-Brandenburg organisiert. Unterstützt wird der Kongress von zahlreichen Partnern wie der BZgA, von Krankenkassen wie dem AOK-Bundesverband, dem BKK Bundesverband und der Knappschaft, der Hans-Böckler-Stiftung, medico international, und den Wohlfahrtsverbänden.

Die Pressemitteilung steht hier zum Download bereit.

Hier finden Sie die Vitae der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pressekonferenz, ebenso wie die Statements von Prof. Dr. Elisabeth Pott, Prof. Dr. Rolf Rosenbrock und Dr. Volker Wanek vom Spitzenverband GKV.

Weitere Informationen finden sich unter www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/:presse.

Für Rückfragen:
Gesundheit Berlin-Brandenburg,
Öffentlichkeitsarbeit
Rike Hertwig
Friedrichstraße 231
10969 Berlin
Telefon (030) 44 31 90 60
E-Mail: presse@gesundheitberlin.de
www.gesundheitberlin.de
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de

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