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Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

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Artikel

26.04.2013

"Die Kommune als lebensnaher Anker"

Dokumentation zur Satellitenveranstaltung "Ein gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen - Strategien kommunaler Gesundheitsförderung" jetzt online

Stefan Bräunling, Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Armut und Gesundheit, Kommunen, Konferenz, Kongresse

Wie kann die Um­set­zung integrierter kommunaler Stra­te­gien ge­lin­gen? Was sind die Themen, die im Rahmen des Partnerprozesses  „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ im letzten Jahr be­son­ders hervorgetreten sind? Auf der Satellitenveranstaltung zum 18. Kon­gress "Ar­mut und Ge­sund­heit" diskutierten die et­wa 200 Teilnehmenden erfolgreiche Ansätze und Maß­nah­men für ei­ne nachhaltige Ge­sund­heits­för­de­rung in Städten, Ge­mein­den und Landkreisen. Drei neue Partnerkommunen - Göttingen, Monheim und Berlin-Neukölln - wurden in der Eröffnungsveranstaltung begrüßt. Eine breite Pa­let­te an themenspezifischen Workshops - von der Beteiligung der Bür­ger/in­nen über Mög­lich­keit­en der Finanzakquise, von der Bedarfsanalyse und Ge­sund­heitsberichterstattung bis hin zur Organisationsentwicklung in kommunalen Netzwerken - bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auszutauschen und ins Ge­spräch zu kom­men.

Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Dr. Frank Lehmann (Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­liche Auf­klä­rung) stellte die zentrale Über­le­gung des kommunalen Partnerprozesses „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ vor: Die ge­sund­heit­liche La­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen wird vor al­lem durch Einflussfaktoren au­ßer­halb des Gesundheitswesens geprägt.  Bei der Um­set­zung von Stra­te­gien zur För­de­rung ei­nes ge­sun­den Aufwachsens muss  im­mer über den sektoralen Tel­ler­rand geschaut und die Zu­sam­men­ar­beit mit Partnern aus anderen Handlungsfeldern or­ga­ni­siert wer­den. Der be­reits vorhandene kommunale Er­fah­rungs­schatz zur Ge­stal­tung die­ser Prozesse soll ge­ho­ben wer­den.

Prof. Dr. Rosenbrock (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband) beschrieb die Ge­sund­heits­för­de­rung in der Kom­mu­ne als ein hoch komplexes Setting mit einer Vielfalt von Akteuren, Ziel­grup­pen, Strukturen, Auf­ga­ben, Zu­stän­dig­keit­en und Wech­sel­wir­kung­en, aber auch mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Im Rahmen der Präventionskette stellt sich die Herausforderung, die vielfältigen Instrumente und An­ge­bo­te zur Un­ter­stüt­zung von Fa­mi­lien, Kin­dern und Ju­gend­li­chen zu integrierten partizipativen Stra­te­gien zusammenzuführen. Die hierfür notwendigen Kooperationen - über Sek­to­ren­gren­zen hinweg - sind an­spruchs­voll und er­for­dern umfassende „Auftau“-Prozesse, in deren Verlauf Vertrauen und Mo­ti­va­ti­on entwickelt wer­den. „Wer bei die­ser Auf­ga­be stolpert, muss sich nicht schä­men.“

Ger­hard Meck (MBA, M.A., Lei­ter der Fachstelle gesunde Lan­des­haupt­stadt in Pots­dam, das Mit­glied im Ge­sun­de Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutsch­land ist) berichtete von den Ent­wick­lung­en in Pots­dam, das „erst“ 2006 in einen kommunalen Ent­wick­lungs­pro­zess eingetreten ist. „Zu­fall und Ge­le­gen­heit“ waren die Aus­lö­ser hierfür. Die lebensphasen-übergreifende Ar­beit in Pots­dam gründet auf dem En­ga­ge­ment unterschiedlicher Kooperationspartner, die sich die Auf­ga­ben „gut auf­tei­len“. In den unterschiedlichen Netzwerken fin­den sich oft die glei­chen Part­ner wie­der zu­sam­men, ge­ra­de die größeren Institutionen (z.B. Kliniken) be­nen­nen in­tern differenzierte An­sprech­part­ner/in­nen. Die Zu­stän­dig­keit für einzelne Entwicklungsphasen („Sta­fet­ten“) lie­gen bei den Akteuren, die den je­weils besten Zu­gang haben. Das Ar­gu­ment leerer Kas­sen will Ger­hard Meck nicht gel­ten las­sen: „Geld ist im­mer da, sonst müsste man sich über die Verteilung nicht strei­ten.“

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