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Angebotsdarstellung

Good Practice

Veröffentlichung: 2008

REGSAM

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

REGSAM ist ein Projekt der Landeshauptstadt München und vernetzt Einrichtungen und Initiativen aus den Bereichen Soziales, Gesundheit und Schule, städtische Referate, die politischen Entscheidungsgremien auf unterster kommunaler Ebene und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Es wird vom Sozialreferat der Stadt München gefördert.

REGSAM umfasst regionale Netzwerke für Soziale Arbeit in 16 Münchner Regionen. Ziel ist es, unterschiedliche Angebote in diesen REGSAM-Regionen transparent zu machen. Institutionen und Dienste können durch das vernetzte Arbeiten ihre Leistungen besser koordinieren und diese durch optimale Ausnutzung ihrer Ressourcen bedarfsgerechter gestalten. Engpässe in der sozialen und gesundheitlichen Versorgung werden leichter erkannt und können rechtzeitig kommuniziert werden. Durch REGSAM vernetzte Einrichtungen sind beispielsweise Donna Mobile (Gesundheitsberatung für Migrantinnen), Zusammen Aktiv Bleiben (Verein für Freizeit, Soziales und Gesundheit), Frühkindliche Gesundheitsförderung und Gesundheitsvorsorge des Referates für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München, die Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit und das Frauengesundheitszentrum.


Kontakt

Frau Martina Hartmann
Bayerstr. 77a, Rückgebäude
80335 München (Bayern)

E-Mail: hartmann(at)regsam.net

Website: http://regsam.net


Projektträger

Trägerverein für regionale soziale Arbeit e.V.
Bayerstraße 77 a, Rg.
80335 München


Hintergrund

Das Projekt REGSAM wurde 1992 durch das Sozialreferat der Landeshauptstadt München ins Leben gerufen, um „eine Vernetzung aller Akteure vor Ort zur besseren gegenseitigen Transparenz der Arbeitsweise der Einrichtungen, eine abgestimmte Kooperation der Aufgabenwahrnehmung, eine Optimierung des Ressourceneinsatzes und eine bessere Beteiligung bei Bedarfseinschätzungen und Planungen zu ermöglichen“ (Beschlussvorlage des Stadtrates). Es wurde in Zusammenhang mit dem Beschluss zur Regionalisierung und Dezentralisierung des Sozialreferats modellhaft in vier Regionen (Stadtteilen) eingerichtet. Seit Juli 1996 bilden die REGSAM-Regionen auf Beschluss des Stadtrats die Grundstruktur sozialer Arbeit in München. 1997 wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Sozialreferat, den Wohlfahrtsverbänden und dem Referat für Umwelt und Gesundheit über die Modalitäten der Zusammenarbeit getroffen. Seit 2003 existieren flächendeckend 16 REGSAM-Regionen. Ein Jahr später wurde das Projekt beim Trägerverein für regionale soziale Arbeit e.V. angesiedelt.

Die Abkürzung „REGSAM“ steht für „Regionale Netzwerke für Soziale Arbeit in München“. Das Projekt dient der regionalen Vernetzung im sozialen Bereich in München. Es ist unabhängig, neutral, offen für alle und vertritt die Interessen der Region nach dem Motto „Regional handeln – Münchenweit denken\". Die Stärke von REGSAM ist das fundierte Wissen der Projektpartner über die Regionen und ihre Besonderheiten. Aktuelle Trends und Themen werden aufgegriffen und Impulse für die Sozialpolitik gesetzt. REGSAM wirkt aktiv mit bei der Gestaltung der sozialen Landschaft und Infrastruktur. Das Netzwerk kooperiert mit freien und öffentlichen Trägern. Entsprechend der Veränderung der sozialen Landschaft wird zunehmend auch die Vernetzung in andere Bereiche wichtig, z. B. verstärkt im Gesundheitsbereich (Krankenkassen), zu Wohnungsbaugesellschaften etc.

REGSAM entwickelt und organisiert Projekte, Fachveranstaltungen und Fortbildungen, sowohl zu aktuellen sozialpolitischen Themen als auch für die konkrete Vernetzungsarbeit in den Regionen. Weitere Aktivitäten sind Ressourcenbörsen, runde Tische, Konzepte, Stadtteilfeste und anderes. Das Projekt trägt dazu bei, Dienstleistungen aus den Bereichen Soziales, Gesundheit und Schule in München zu vernetzen, zu verbessern sowie Engpässe in der Versorgung zu beheben. Dabei ist es wichtig, dass Einrichtungen, Verwaltung, Politik sowie Bürgerinnen und Bürger an einem Strang ziehen. REGSAM arbeitet in unterschiedlichen Strukturen. Dazu gehören
- zielgruppenorientierte Facharbeitskreise,
- eine Regionalen Arbeitsgemeinschaft Soziales (RAGS),
- eine Vollversammlung und
- ein beratenden Kuratorium als überregionales Gremium.

Ziel ist es, eine sozial lebenswerte und gerechte Stadt zu gestalten. Themen, Bedarf, Wissen, Projekte, Initiativen und Ressourcen aus den Regionen werden im REGSAM-Team diskutiert und gebündelt. Vom regelmäßigen Austausch profitieren wiederum die Regionen. Synergien und Ressourcen werden effektiv genutzt. Die soziale Fachbasis wird zur lernenden Organisation. Das hauptamtliche REGSAM-Team besteht aus der Geschäftsführerin, den VerwaltungsmitarbeiterInnen und sowie einer befristet angestellten Projektmitarbeiterin. Seit 2004 begleiten acht Moderatorinnen und Moderatoren die einzelnen Regionen. Anstellungsträger für das hauptamtliche Team ist der Trägerverein für regionale soziale Arbeit e.V. Er garantiert die Beteiligung aller wesentlichen Akteure der sozialen Landschaft und die Neutralität von REGSAM. Das Kuratorium kam neu hinzu. Es setzt sich zusammen aus den Delegierten der 16 Regionen und ist Bindeglied zwischen den Regionen und dem Trägerverein für regionale soziale Arbeit. Das Gremium berät den Trägerverein und die Geschäftsführung. Während der vier- bis sechsmal jährlich stattfindenden Treffen werden Themen bearbeitet, die in mehreren oder allen REGSAM-Regionen aktuell sind.

Das überregionale REGSAM-Forum „betrifft: SOZIALES“ informiert gemeinsam mit unterschiedlichen Mitgliedsverbänden alle zwei Monate über aktuelle Themen im Rahmen der Netzwerkarbeit.

REGSAM hat auf seiner Homepage auch Hinweise und Links zu den Themenbereichen Arbeit, Bildung, Ausbildung und Qualifizierung, Daten, Fakten und Meinungen zur Sozialpolitik, Frauen und Gender, Gesundheit und Pflege, Kinder - Jugend – Familie, Lesben und Schwule, Menschen mit Behinderung, Migration und Interkulturelles, Psychische Gesundheit und SeniorInnen. Der Bereich „Gesundheit und Pflege“ umfasst beispielsweise Links zu den Seiten des Bayerischen Sozialministeriums, zur Plattform „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“, zum Regionalen Knoten Bayern, zum Gesundheitsbeirat der Stadt München, zur Münchner Pflegebörse und zum Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München.

Durch den regelmäßigen Austausch im Netzwerk von REGSAM profitieren Fachkräfte und Ehrenamtliche aus dem sozialen, gesundheitlichen und schulischen Bereich, die vor Ort mit sozial benachteiligten Zielgruppen befasst sind, bestehende Ressourcen können effektiv genutzt werden. Soziale Einrichtungen greifen im Verbund die Anliegen der BürgerInnen vor Ort auf und unterstützen diese. Durch die sozialräumliche Arbeit leistet REGSAM einen Beitrag dazu, dass BürgerInnen ihre sozialen Bedürfnisse und Interessen leben und organisieren.
Die unterschiedlichen Angebote sind aufgeteilt in die Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Familien, Seniorinnen und Senioren, MigrantInnen.


Vorgehen

Die Vernetzungsstruktur ist für alle 16 Regionen gleich: Es gibt zielgruppenorientierte Facharbeitskreise (FAK), die zielgruppenübergreifende regionale Arbeitsgemeinschaft für Soziales (RAGS) und eine professionelle Moderation. Die Moderatorinnen und Moderatoren sind regional und stadtweit Ansprechpartnerinnen und partner sowie Bindeglied zwischen den Beteiligten auf den Ebenen soziale Fachbasis, Verwaltung, Träger, Bezirksausschüsse und Stadtrat. Sie unterstützen Projekte in den Regionen und arbeiten mit fach- und referatsübergreifenden Kooperationspartnerinnen und -partnern zusammen, zum Beispiel „Soziale Stadt“, Interkulturelle Qualitätsentwicklung (IQE), regionalen Planungsforen. Dabei nutzen sie ihre Kontakte und stellen ihr Erfahrung und ihr Fachwissen über soziale Themen und Projekte der ganzen Stadt zur Verfügung. In den FAKs erfolgt ein fach- und themenorientierter Informationsaustausch. Hier wird der Bedarf von Zielgruppen wie Kindern und Familien, alten Menschen, Pflegebedürftigen oder MigrantInnen benannt. Regionale Angebote im Sozialbereich werden aufeinander abgestimmt, um gemeinsam die Angebotsstruktur zu verbessern. Im FAK planen und organisieren die sozialen Einrichtungen mit engagierten BürgerInnen oder mit anderen KooperationspartnerInnen gemeinsame Projekte und Veranstaltungen. Jeder FAK hat zwei Sprecher. In den 16 REGSAM-Regionen sind 150 Sprecherinnen und Sprecher und mehr als 2.000 Professionelle und Ehrenamtliche in den Fachkreisen und Projektgruppen engagiert. Mitglieder der RAGS sind alle FAK-Sprecherinnen und -Sprecher der Region sowie VertreterInnen der Bezirksausschüsse und der Sozialverwaltung. Die RAGS ist das fachübergreifende Steuerungsgremium in der Region. Das Gremium fungiert als kompetenter Ansprechpartner für Politik, Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger und vertritt den Stadtteil nach außen. Die Vollversammlung wird auf Wunsch der RAGS einberufen, in der Regel einmal pro Jahr. Eingeladen werden alle Interessierten und die KooperationspartnerInnen in der Region. Sie dient der Darstellung der geleisteten REGSAM-Arbeit, dem gesamtregionalen Austausch und der Auseinandersetzung mit aktuellen sozialpolitischen Themen und Entwicklungen innerhalb der Region (zum Beispiel Armutsbericht, Zukunft der Sozialarbeit, bürgerschaftliches Engagement und anderes). Das Kuratorium ist das überregionale Gremium. Es vertritt die Interessen und Themen der Regionen und wird für ganz München sozialpolitisch aktiv.

Auf der Homepage von REGSAM (www.regsam.net) wurde zudem das Onlineverzeichnis „München Sozial“ erstellt. Es bietet eine Übersicht über soziale, gesundheitsbezogene, kulturelle und schulische Einrichtungen, sortiert nach Stadtbezirken, Zielgruppen und Angeboten. „München Sozial“ enthält neben Adresse und Kontaktmöglichkeit zur jeweils genannten Einrichtung auch weiterführende Informationen zu Angebot und Leistungen, Barrierefreiheit, Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr, Homepage, Öffnungs- und Bürozeiten sowie aktuelle Ankündigungen. Wegen ihres hohen Informationsgehalts, der interaktiven Nutzung, der Aktualität der Daten sowie der bequemen Suchfunktionen ist die Datenbank einmalig. Die Nutzung ist kostenfrei. Alle Einträge erfolgen nur mit Einverständnis der Einrichtungen.


Good Practice in

Integriertes Handeln

Das Projekt REGSAM zeichnet sich durch seine Vernetzung mit vielen verschiedenen Institutionen aus. Eine enge Verbindung besteht zum Sozialreferat der Stadt München, das gemeinsam mit Einrichtungen vor Ort die Vernetzung durch REGSAM angeregt hat. Durch den Vorstand des Trägervereins besteht ebenfalls eine enge Vernetzung. So ist beispielsweise der Vorstandsvorsitzende gleichzeitig Geschäftsführer der Caritas-Zentren München Stadt/Land, andere Vorstandsmitglieder arbeiten beim Sozialreferat der Stadt München, beim Landkreis München oder beim Paritätischen Wohlfahrtsverband. REGSAM kooperiert mit den eingangs genannten korporativen Mitgliedern des Trägervereins.

Schon seit der Planungsphase wirken die NetzwerkteilnehmerInnen vor Ort aktiv mit. Die Einrichtungen berichten, wie es derzeit in den Regionen aussieht und welche Netzwerke es gibt. Die Ziele werden dann in den Regionen selbst formuliert. Welche Veranstaltungen organisiert werden, wird aus dem Bedarf des Stadtviertels ermittelt. Der Vorteil dieser Organisation durch die einzelnen Regionen ist, dass deren Wünsche auch mitgetragen und an der Basis umgesetzt werden, da die Ziele nicht „von oben“ vorgeschrieben werden. Bereits bei der Planung eines Projekts werden auch die zur Umsetzung notwendigen Akteure aus Politik, Verwaltung und Praxis mit einbezogen. Die Vernetzung mit Bezirksausschüssen, politischen Vertreterinnen und Vertretern und Stadtrat trägt positiv zum Ablauf des Projekts bei. Wichtige Entscheidungen können leichter getroffen werden. Alle zwei Jahre werden auf einem Fachtag die so genannten Best-Practice-Projekte vorgestellt, mit der Überlegung, diese in anderen Stadtteilen je nach Bedarf ebenfalls umzusetzen.

Es wurden beispielsweise in zwei Stadtteilen „Regionale Pflegebörsen“ eingerichtet. Diese vernetzen die örtlichen Pflegedienste und sind auf Initiative des Pflegedienstes und der Beratungsstellen vor Ort entstanden. AnsprechpartnerInnen sind niedergelassene ÄrztInnen sowie Personal aus den Krankenhäusern. Im Netzwerk von REGSAM arbeiten auch Ansprechpartnerinnen und -partner aus dem Drogenbereich und verschiedenen Institutionen aus dem Bereich „Aufklärung“ (Verhütung, Familienplanung) mit.

Zusätzlich gibt es auf der Homepage des Projekts REGSAM das Onlineverzeichnis „München Sozial“, das eine Übersicht über soziale, gesundheitsbezogene, kulturelle und schulische Einrichtungen bietet, sortiert nach Stadtbezirken, Zielgruppen und Angeboten. Es ist mittlerweile in 25 Stadtbezirke gegliedert. Vernetzt sind Einrichtungen wie Gesundheitsberatung, frühkindliche Gesundheitsförderung, Beratungsstellen, Schulen, Kindergärten, Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Volkshochschulen, Pfarrämter, Wohlfahrtseinrichtungen, Senioreneinrichtungen, Diakonie (Innere Mission München), Kirchen, Integrationsdienst für ältere Menschen, Jugendstellen (Fachstellen für Jugendarbeit), und heilpädagogischen Tagesstätten. Die vielseitigen Beziehungen und Kooperationen aus dem gesundheitlichen, sozialen und schulischen Bereich erhöhen die Reichweite und Effizienz des Gesamtprojekts REGSAM.

Niedrigschwellige Arbeitsweise

REGSAM steht in direktem Kontakt zu den Einrichtungen in den einzelnen REGSAM-Regionen. Die Niedrigschwelligkeit zeichnet sich dadurch aus, dass die Einrichtungen Mitglieder im REGSAM-Netzwerk sind. Dadurch kann das ganze Netzwerk niedrigschwellig arbeiten, da die Betroffenen in direktem Kontakt zu den Einrichtungen stehen.

Die Einrichtungen befinden sich vor Ort, das heißt unmittelbar in dem Stadtteil, in dem sich die Zielgruppen befinden. Die von REGSAM organisierten Veranstaltungen finden ebenfalls in diesen Einrichtungen für die Menschen aus dem Stadtteil statt. Die Zielgruppe kann die Einrichtungen, die größtenteils offene Treffpunkte haben, gut erreichen. Zusätzlich werden noch Einladungen zu den verschiedenen Veranstaltungen über Adressen der Einrichtungen per Post und E-Mail versandt. In den Einrichtungen wird die Zielgruppe über Veranstaltungen informiert. Es werden Flyer für die Zielgruppe ausgelegt oder verteilt. Eine Einrichtung vor Ort ist beispielsweise die Gesundheitsberatungsstelle Hasenbergl, die speziell sozial schwache Kinder, Jugendliche und ihre Familien betreut. Auch 2004 gehört laut dem Münchner Armutsbericht der Stadtbezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl zu den drei von Armut am meisten betroffenen Münchner Stadtbezirken. Mit einer Armutsdichte von 209 Menschen pro 1.000 EinwohnerInnen liegt der Stadtbezirk 24 im Vergleich zum städtischen Mittelwert von 131 deutlich darüber. Das Hasenbergl hat einen sehr hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen (beispielsweise 2006 18,3 % im Vergleich zum städtischen Durchschnitt von 14 %). Es gibt dort 24,1 % Haushalte mit Kindern im Vergleich zu 16 % im gesamtstädtischen Mittel. Auch im Jahr 2004 nimmt der Stadtbezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl in Bezug auf den Anteil der EmpfängerInnen von Hilfe zum Lebensunterhalt, bei der Wohngelddichte, bei den BSA-Interventionen im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten und bei der Arbeitslosigkeit einen negativen Spitzenplatz ein. Die niedrigschwellige Arbeitsweise wird besonders bei dem Teilprojekt „Gesundheitsvorsorge“ im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach deutlich. Dort finden vor Ort Gesundheitsberatung und Gesundheitsinformation, ärztliche Sprechstunden und Untersuchungen, schwerpunktbezogene Gesundheitsaktionen und gesundheitsfördernder Unterricht, vor allem an den Schulen, statt.

Planung und Gestaltung der Veranstaltungen richten sich danach, was von den örtlichen Einrichtungen gewünscht wird, die sich an den Rückmeldungen der teilnehmenden Zielgruppe orientieren.

Der Bedarf verschiedener Veranstaltungen wird von den Einrichtungen bei REGSAM angefragt und von dort aus organisiert. Die Formalitäten werden vom Netzwerk übernommen, so dass die kooperierenden Einrichtungen und die Betroffenen selbst nicht damit belastet werden.

REGSAM berücksichtigt bei der Organisation von Veranstaltungen Schwierigkeiten beim Zugang zu Zielgruppen mit Migrationshintergrund. Es werden mehrsprachige Veranstaltungen durchgeführt. Im Rahmen dieser interkulturellen Qualitätsentwicklung wurden auch Übersetzerinnen und Übersetzer für bestimmte Veranstaltungen eingesetzt. Derzeit findet zum Beispiel eine Veranstaltung der AOK auf türkisch statt, bei der Betroffene über die Auswirkungen der Gesundheitsreform für Familien informiert werden und ihnen Unterstützung angeboten wird.

Die Zielgruppe soll die Möglichkeit haben, möglichst kostenlose oder kostengünstige Angebote wahrzunehmen. So wird von REGSAM beispielsweise bekannt gegeben, wo es im Stadtteil günstiges oder kostenloses Mittagessen gibt.

Settingansatz

Die Aktivitäten von REGSAM sind auf den jeweiligen Stadtteil und die dortigen Einrichtungen bezogen. Vor Ort befinden sich verschiedene Teilprojekte, die durch REGSAM vernetzt sind. Es geht vor allem darum, Versorgungsstrukturen aufzubauen und verschiedene Angebote für die Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner aufzuzeigen.

Das Projekt „Sprungbrett für Jobs“, Lehrstellenbörse für Jugendliche, hat sich direkt aus dem Bedarf des Stadtviertels entwickelt. Es arbeitet nun bereits in drei Stadtteilen.

Der Facharbeitskreis „Vernetzte Versorgung Neuhausen/Nymphenburg/Gern und Moosach“ hat zum Ziel, Versorgungsstrukturen für die Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil aufzubauen. Er besteht aus ambulanten Pflegediensten, Vertreterinnen und Vertretern der Alten- und Servicezentren, HausärztInnen, Krankenhaussozialdiensten, Beratungsstellen für ältere Menschen und ihre Angehörigen sowie der Fachstelle häusliche Versorgung des Sozialbürgerhauses. Ziels des Teilprojekts ist es, die häusliche Versorgung von Menschen zu optimieren, den Austausch und die Vernetzung der ambulanten Pflegedienste zu gewährleisten, die Vernetzung von Pflege, Medizin, Therapie und Pädagogik sowie die Bearbeitung gemeinsamer Themen, beispielsweise der Palliativmedizin.

Das Teilprojekt „Streetsoccer“ in Hadern strebt an, das Umfeld von Kindern und Jugendlichen im Sinne der Gesundheitsförderung positiv zu verändern. Es soll Jugendliche zu sinnvoller Freizeitgestaltung anregen. Teamfähigkeit und soziales Lernen werden durch das Angebot ermöglicht, der Erstkontakt mit „schwierigen“ Jugendlichen gelingt einfacher. Der gesundheitsförderliche Aspekt liegt in der Motivation der Jugendlichen zu mehr Bewegung, um Krankheiten vorzubeugen, die durch Bewegungsmangel verursacht werden. Darüber hinaus bewirkt das Projekt eine Sucht- und Gewaltprävention bei den Jugendlichen sowie die Integration und Stärkung des Selbstwertgefühls. Die mobile Streetsoccerarena verstärkt die bereits bestehende Vernetzung der Einrichtungen im Stadtteil. Weitere Institutionen werden einbezogen. Ein mobiler Einsatz der Streetsoccerarena, die auch an andere Einrichtungen verliehen werden kann, ist dabei von Vorteil.

Das abgeschlossene Projekt „Messe ‚Leben mit Hartz IV’“ im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl konnte den BürgerInnen alternative Einkaufsmöglichkeiten und Beratungsangebote in ihrem Stadtteil zeigen, mit denen sie ihren Lebensunterhalt mit Hartz IV besser bestreiten können. Es waren unter anderem Einrichtungen wie das Stadtteilcafé, die Schuldnerberatung, das Arbeitslosenzentrum und das Freiwilligenzentrum München Nord beteiligt. Verteilt wurde auch schriftliches Informationsmaterial über weitere kostengünstige Adressen, auch aus den Bereichen Bildung und Kultur sowie Hilfs- und Beratungsangeboten.


Laufzeit des Angebotes

Beginn: 1992

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Geflüchtete
  • Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren
  • Menschen in sozial schwieriger Lage: Das Angebot richtet sich an die Einrichtungen, die mit den genannten Zielgruppen arbeiten (Netzwerk)

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Jungen / Männer
  • Mädchen / Frauen

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

MitarbeiterInnen von gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Verschiedene Referate der Stadtverwaltung (Sozialreferat, Gesundheitsreferat, Bildungsreferat), Wohlfahrtsverbände und Träger, Stadtteilpolitik, Wohnungsbaugesellschaften


Schwerpunkte des Angebotes

  • Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit
  • Integrierte / sektorenübergreifende Versorgung

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Stand

30.03.2015

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