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Angebotsdarstellung

Good Practice

Veröffentlichung: 2007

Gesund groß werden

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Angesichts der zunehmenden Gesundheitsprobleme, vor allem bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien, gewinnt die Gesundheitsförderung dieser Altersgruppe immer mehr an Bedeutung. Gesundheitsförderliche Maßnahmen sollten aufgrund des besonderen Stellenwerts der Kindheitsphase für die weitere gesundheitliche Entwicklung im späteren Leben möglichst umfassend sein und viele Bereiche ansprechen. Eine umfassende Gesundheitsförderung richtet sich sowohl auf die Verringerung von Belastungsfaktoren als auch auf die Stärkung von Gesundheitspotenzialen. Zudem ist es wichtig, über verhaltensorientierte Maßnahmen für die Kinder hinaus deren gesamtes Umfeld einzubeziehen, insbesondere die Eltern und den Lebensraum, in dem die Kinder spielen und aufwachsen.

Das Projekt „gesund groß werden“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren aus sozial benachteiligten Verhältnissen – und hier insbesondere die Aussiedler- und Migrantenkinder – anzusprechen und durch ein vielfältiges Angebot gesundheitsförderlicher Maßnahmen einen Beitrag zur gesunden Entwicklung dieser Personen- und Altersgruppe zu leisten.

Um diese Zielsetzung zu erreichen, führt das Projekt in sechs verschiedenen Themenkomplexen der Gesundheitsförderung sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventive Maßnahmen durch. Kinder, Eltern, Erzieherinnen/Erzieher, Lehrerinnen/Lehrer sowie Pädagoginnen/Pädagogen werden in Form von Praxisprojekten, Fortbildungsmaßnahmen, Workshops, Elternabenden und Aktionstagen an das Thema Gesundheit herangeführt. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, werden Kooperationsstrukturen in den sozialen Brennpunkten aufgebaut und eine Vernetzung der beteiligten Akteurinnen und Akteure angestrebt.

Seit Beginn des Projekts konnten schon erste positive Effekte erzielt werden. Rückmeldungen von Erzieherinnen bzw. Erziehern und Eltern zeigen, dass sich die Kinder seitdem stärker um ihre Gesundheit bemühen. Auch die Veranstaltungen für das Fachpersonal werden gut wahrgenommen und es konnten viele Familien aus schwierigen sozialen Verhältnissen erreicht werden.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Ursula Pischel
Osloer Strasse 12
13359 Berlin (Berlin)

Telefon: 030 / 800 93 11 53

E-Mail: ursula.pischel(at)labyrinth-kindermuseum.de

Website: www.labyrinth-kindermuseum.de


Projektträger

Labyrinth Kindermuseum Berlin gGmbH
Osloer Strasse 12
13359 Berlin


Hintergrund

Das Projekt „gesund groß werden“ wird vom Labyrinth Kindermuseum Berlin durchgeführt und von der deutschen Behindertenhilfe „Aktion Mensch“ finanziert. Die Einrichtung legte im Jahr 2001 einen ihrer Schwerpunkte auf die Gesundheitsförderung und bietet seitdem ein breites Spektrum an Angeboten, wie zum Beispiel interaktive Ausstellungen, mobile Programme, Projekte und Fortbildungsmaßnahmen zu verschiedenen Themen der Gesundheitsförderung. Aus einer dieser Veranstaltungen – der Erlebnisausstellung „Unterwegs nach Tutmirgut“, das in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durchgeführt wurde – entstand die Idee zu dem Modellprojekt „gesund groß werden“. Die Projektinitiatorinnen wollten mit ihrem Konzept erreichen, dass die verschiedenen Gesundheitsthemen direkt und nachhaltig in die Lebenswelt der Kinder hineingetragen werden.

„gesund groß werden“ wird im Bezirk Pankow durchgeführt. Dieser hatte sich mit mehreren anderen Berliner Bezirken um die Teilnahme beworben und erhielt letztlich den Zuschlag. Pankow ist ein sehr gemischter Bezirk. Die Umwelt- und Lebensqualität ist im Hinblick auf den Gesamtbezirk betrachtet gut, und die Grünanlagen, Wasserflächen sowie Naturschutzgebiete bieten einen hohen Erholungswert für die Anwohner. Bei detaillierter Betrachtung einzelner Planungsräume lassen sich jedoch auch Regionen mit hohem Entwicklungsbedarf identifizieren, die nur über wenig Frei- und Grünflächen verfügen, in denen aufgrund des preisgünstigen Wohnraums viele Familien aus sozial schwachen Verhältnissen leben und in denen eine Zunahme an Aggressivität und Gewaltbereitschaft zu verzeichnen ist.

Der Gesundheitsbericht des Bezirks, in dem verschiedene Gesundheitsindikatoren erfasst werden, wie zum Beispiel die Säuglingssterblichkeit, Adipositas, der Impfstatus, die Anzahl der Verkehrsunfälle oder Zahngesundheitsstatus sowie gesundheitsbeeinflussende Faktoren (wie die Beschäftigungssituation der Eltern oder der Bezug von Transferleistungen), verdeutlicht den Zusammenhang zwischen sozialem Status und der Gesundheit bzw. dem Gesundheitsverhalten und weist auf einen Handlungsbedarf hin.

Im öffentlichen Gesundheitsdienst des Bezirks besitzt das Thema Gesundheitsförderung speziell von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien eine hohe Priorität. Bereits in der Vergangenheit wurden gemeinsam mit Eltern, Verbänden, Kinderärztinnen und -ärzten sowie Kindertagesstätten, Schulen und Freizeiteinrichtungen Themen wie Bewegungsförderung, Ernährungserziehung, Suchtprävention, Prävention von (Kinder-) Unfällen oder die Zahngesundheit aufgegriffen, allerdings ohne dass dies im Rahmen eines Gesamtkonzepts erfolgte.


Vorgehen

Bei der Durchführung des Projekts konnten die Initiatorinnen von „gesund groß werden“ an die bereits vorhandenen Kontakte mit der Plan- und Leitstelle für Gesundheit des Bezirks Pankow anknüpfen und erhielten gute Unterstützung, zum Beispiel bei der Vermittlung von regionalen Ansprechpartnerinnen und -partnern, Referentinnen bzw. Referenten oder der Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitarbeiterinnen des Labyrinth Kindermuseums Berlin bekamen wichtige Informationen über strukturelle Gegebenheiten, Defizite bzw. Ressourcen im Bezirk und konnten vom Know-how der Akteure in Bezug auf die Durchführung gesundheitsförderlicher Projekte profitieren.

Die Auswahl der beiden Modellregionen erfolgte gemeinsam durch die Pankower Bezirksstadträtinnen der Abteilungen „Jugend, Schule und Sport“ und „Gesundheit und Soziales“ sowie durch die Jugendhilfeplanerin und die Plan- und Leitstelle für Gesundheit. Gestützt wurde die Auswahl durch Daten der Berliner Berichterstattung, dem Gesundheitsbericht des Bezirksamtes Pankow 2004, den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchung von 2005 sowie durch die Erfahrungen der vor Ort tätigen Lehrkräfte, Erzieherinnen/Erzieher und Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter des Sozialpädagogischen Dienstes des Jugendamtes. Letztlich wurden zwei Regionen gewählt, in denen ein besonderer Entwicklungsbedarf besteht und die zudem eng beieinander liegen, um die Vernetzung und den Austausch aller am Projekt beteiligten Einrichtungen zu erleichtern. Bei der Auswahl der Einrichtungen sollten all jene einbezogen werden, in denen sich Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren aufhalten, weil über die diversen Altersstufen hinweg eine Vernetzung angestrebt wird.

Zum Auftakt fand eine Informationsveranstaltung für alle infrage kommenden Einrichtungen aus den beiden Modellregionen statt. Die konkrete Auswahl erfolgte anschließend durch die Projektleitung und die Plan- und Leitstelle für Gesundheit anhand zuvor festgelegter Kriterien. Wichtig waren zum Beispiel das ausgewogene Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen, die Anzahl an Aussiedler- und Migrantenkinder sowie der soziale Status der Kinder. Letztlich beteiligten sich drei Kindertagesstätten, zwei Schulhorte, zwei Grundschulen sowie ein Kinder- und Jugendclub. Alle Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer verpflichteten sich vertraglich zur Mitarbeit in dem Modellprojekt (Laufzeit: April 2005 bis März 2008) und zu einer langfristigen Arbeit im Bereich der Gesundheitsförderung.

Das Projekt beinhaltet verschiedene Module: Zum einen Praxisprojekte mit den Kindern zu den Themen Bewegungsförderung, gesunde Ernährung, Stress/Entspannung, Umgang mit Gefühlen, Lärmbelastung und Förderung des Nichtrauchens. Hierbei werden vor allem Praxiskoffer eingesetzt, die je nach Themenstellung unterschiedliche Materialien beinhalten. Zum anderen werden Fortbildungsveranstaltungen und Workshops für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu diesen Themen durchgeführt und mit den Eltern Elternabende, Aktionstage und Elternworkshops veranstaltet. Alle Aktivitäten werden gemeinsam von Mitarbeiterinnen des Labyrinth Kindermuseums und den Projektteilnehmerinnen bzw. -teilnehmern geplant. Neben verhaltensorientierten Maßnahmen richten sich weitere Aktivitäten auf die Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Umfelds zum Beispiel durch Farben, Licht, Lärmschutz, Pflanzen und Bilder. Ebenso wird die Art und Weise, wie in den Einrichtungen mit Kindern und Eltern umgegangen wird, thematisiert. Zum Abschluss der Modellphase ist ein Zertifizierungsverfahren vorgesehen.


Good Practice in

Niedrigschwellige Arbeitsweise

Bei der Konzeption des Projekts wurde darauf geachtet, die Hürde für alle Beteiligten – Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer – möglichst niedrig zu halten. Dies beinhaltet zunächst, dass die Teilnahme an dem Modellprojekt für alle ausgewählten Einrichtungen kostenlos ist. Ferner finden, um den zeitlichen Aufwand und die Anfahrtswege möglichst gering zu halten, sämtliche Interventionen (Praxisprojekte, Elternabende oder Fortbildungen) in den Einrichtungen selbst statt. Sofern Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des Labyrinth Kindermuseums durchgeführt werden, können die Kinder mitgebracht werden und sich dort kostenlos aufhalten.

Zudem wurde bei der Konzeption darauf geachtet, dass alle verwendeten Materialien einen schnellen Zugang ermöglichen sowie alters- und kulturspezifische Aspekte berücksichtigen. So sind die Praxiskoffer für die Arbeit mit den Kindern altersspezifisch gestaltet und knüpfen an die Entwicklungsstufe sowie die Interessen der Kinder in dieser Lebensphase an. Zum Beispiel gibt es für die sechs- bis neunjährigen Kinder einen Koffer zum Thema „Starke Kinder – Selbstbewusstsein und Selbstachtung“, in dem es um das Selbstvertrauen und Neinsagen geht. Die älteren Kinder setzen sich unter dem Motto „Kleine Forscher – was ist so schädlich am Rauchen?“ mit dem Thema Rauchen auseinander. Die Materialienkoffer enthalten vielfältige Anregungen wie zum Beispiel die Bausteine der Ernährungspyramide, anhand derer die Kinder sehen können, wie eine gesunde Ernährung aufgebaut sein sollte, oder einen Entsafter, mit dem sie frische Säfte herstellen können.

Niedrigschwellig ist auch der Zugang zu den Familien gestaltet. Die Eltern werden direkt auf Elternabenden oder Aktionstagen angesprochen und informiert. Um den Informationsfluss sicherzustellen, erhalten die Eltern alle aktuellen Informationen zudem in schriftlicher Form, die für Familien mit Migrationshintergrund in der jeweiligen Sprache verfasst sind. Auf den Veranstaltungen werden bei Bedarf Dolmetscher bzw. Dolmetscherinnen zur Verfügung gestellt. Dass das Konzept erfolgreich ist, zeigen die gut besuchten Veranstaltungen und der hohe Anteil Familien (zu ca. drei Vierteln vertreten), die nach Aussage der Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher (die gut über die familiären Verhältnisse informiert sind) sowie der Statistik des Bezirksamts Pankow vielfach ein niedriges Bildungsniveau aufweisen und von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Empowerment

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Befähigung von Kindern, Eltern, Erzieherinnen/Erziehern und Pädagoginnen/Pädagogen. Die Kinder werden auf verschiedene Weise aufgefordert, sich mit den verschiedenen Themen von Gesundheit zu befassen und können darüber ein besseres Verständnis über Zusammenhänge entwickeln. Sie erhalten Informationen zu Themenkomplexen, die dem Alter der Kinder und deren kulturellem Hintergrund angepasst sind. Durch konkretes Ausprobieren erfahren und spüren sie, was ihnen gut tut und lernen anhand spezieller Übungen, den Umgang mit Gesundheitsproblemen zu verbessern.

Für das Handlungsfeld Stress bedeutet dies zum Beispiel, dass die Kinder zum einen mehr darüber erfahren, was unter Stress verstanden wird und warum er schädlich ist. Sie erhalten die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, was ihnen Stress bereitet und wie sie ihm begegnen können. Zum anderen werden ihnen praktische Hilfen wie Entspannungstechniken vermittelt und sie lernen Methoden kennen, wie sie ihre Freizeit besser planen können, damit An- und Entspannungsphasen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Aussagen von Eltern, Erzieherinnen/Erziehern und Pädagoginnen/Pädagogen zeigen, dass sich die Kinder seit Beginn des Projekts stärker um ihre Gesundheit bemühen. So fragen zum Beispiel die älteren Kinder zu Hause gezielt nach gesunden Lebensmitteln bzw. geben ihr Geld für solche Lebensmittel aus. In einem anderen Beispiel initiierten Kinder einer Schulklasse eine gemeinsame Mittagsmahlzeit bzw. regten an, ab und zu selber zu kochen.

Zur Befähigung von Erzieherinnen/Erziehern, Pädagoginnen/Pädagogen und Eltern werden Fortbildungen, Workshops und Fachtagungen durchgeführt. Diese sollen das Wissen über verschiedene Gesundheitsthemen verbessern, aber auch die Handlungskompetenzen stärken. Erreicht wird dies durch eine Kombination aus Theorie und Praxis, das heißt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten neben Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema immer auch konkrete Anregungen, welche Materialien und Spiele sich für die Umsetzung eignen und können diese anschließend ausprobieren. In den Workshops für Eltern geht es um die Bewältigung ganz alltäglicher Situationen mit den Kindern. Zum Beispiel wird thematisiert, wie die Eltern mit ihren eigenen Gefühlen und denen ihrer Kinder umgehen und welche Rolle sie als Vorbild dabei einnehmen. Den Fragen wird unter Anleitung eines Mitarbeiters mit theaterpädagogischer Erfahrung mit vielen praktischen Beispielen nachgegangen.

Die Veranstaltungen werden vom Fachpersonal sehr gut angenommen, die Eltern nehmen zu ca. einem Drittel teil.

Integriertes Handeln

Die Einbeziehung von Kooperationspartnern sowie die Vernetzung der beteiligten Einrichtungen und Akteure, um das Thema Gesundheitsförderung auch langfristig und nachhaltig im Bezirk und in den Einrichtungen zu integrieren, stellt ein wichtiges Anliegen von „gesund groß werden“ dar.

Hier konnte das Projekt auf den bereits sehr gut entwickelten Kooperationsstrukturen des Bezirks aufbauen, wie sie zum Beispiel im Rahmen der Mitgliedschaft im Gesunde-Städte-Netzwerk oder durch verschiedene Aktivitäten des Bezirks in der Vergangenheit entstanden sind. Im Rahmen des Projekts findet ein regelmäßiger Austausch mit den Akteuren u. a. in den Arbeitskreisen „Suchtprävention“ und „Gesundheit, Ernährung, Konsumverhalten“ sowie dem Kinderärzte-Stammtisch, der Dienstberatung der Bezirksstadträtin oder dem Agenda-Rat statt.

Über den Bezirk hinaus kooperiert „gesund groß werden“ mit unterschiedlichen Partnern, die in den ausgewählten Handlungsfeldern des Projekts aktiv sind. Hierbei handelt es sich u. a. um das Projekt „Fitness für Kids“ – einem Bewegungsprogramm für Kinder im Kita-Alter-, den Nichtraucherbund Berlin, das Senatsprojekt „Schule und Sucht“ sowie den Verein pro agora. Die Kooperationspartner führen Informationsveranstaltungen, Workshops oder Kurse durch. Durch das Cateringangebot von pro agora e.V. erhalten die beteiligten Einrichtungen die Möglichkeit, sich mit gesundem Essen beliefern zu lassen.

Ein weiteres Anliegen war die Vernetzung aller am Projekt beteiligten Einrichtungen. Aus diesem Grund finden regelmäßig Projekttreffen statt, um den Austausch untereinander zu fördern und Synergien zu nutzen. Für die Koordination aller Projektaktivitäten und den Aufbau von Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in der Region finden alle zwei bis drei Monate Treffen statt. Hierbei steht der interne Austausch im Vordergrund. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, für konkrete Anliegen Akteure aus dem Bezirk einzuladen; umgekehrt sind die Treffen offen für alle Interessierten.


Gesammelte Erfahrungen (Lessons Learned)

Die Aktivitäten des Modellprojekts „gesund groß werden“ wurden im Rahmen von Zukunftswerkstätten mit den teilnehmenden Einrichtungen reflektiert. Dabei wurden zugleich Ziele für die zukünftige Arbeit im Bereich Gesundheitsförderung gesteckt. In der Auswertung des Projekts zeigen sich zahlreiche positive Erfolge, aber auch Schwierigkeiten und Hürden der dreijährigen Projektlaufzeit.

Als besonders praxisnah erwies sich die Anpassungsfähigkeit der Module von „gesund groß werden“ an die Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der beteiligten Einrichtungen. Darüber hinaus war es für die pädagogischen Fachkräfteäußerst hilfreich, dass sie bei der Umsetzung von Praxisprojekten durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Labyrinth Kindermuseum Berlin unterstützt wurden und so Anregungen für weitere Aktivitäten erhielten. Auch die Vielfalt der Referentinnen bzw. Referenten und Dozentinnen bzw. Dozenten wurde als ansprechend empfunden, besonders, wenn sie aus demselben Bezirk stammten und dadurch nachhaltige Kontakte entstehen konnten, welche die Netzwerkbildung beförderten.

Die Praxiskoffer mit didaktischen Materialien wurden von den pädagogischen Fachkräften zur selbstständigen Durchführung von Praxisprojekten ausgeliehen und erfolgreich eingesetzt. Schwierigkeiten ergaben sich jedoch bei der Logistik der Koffertransporte. Durch das hohe Gewicht der Koffer mussten häufig Privat-PKWs, Hausmeister bzw. Ehemänner mobilisiert werden. Bei einem nächsten Projekt wäre darauf zu achten, leicht transportierbare Koffer, z.B. Rollies, zu verwenden.

Vor allem die Verknüpfung von theoretischen Fortbildungen mit der konkreten praktischen (Zusammen-)Arbeit in Workshops und Projekten kann schlussfolgernd als modellhaft und auf andere Projekte übertragbar angesehen werden. Als bedeutend für die Transparenz aller Prozesse im Projektverlauf erwiesen sich der kontinuierliche Austausch zwischen dem Projektteam, den bezirklichen Fachbehörden und den beteiligten pädagogischen Einrichtungen. Außerdem wird die Methode der Zukunftswerkstatt empfohlen, um die gesammelten Erfahrungen des Projektzeitraums sowie die Fortführung der angestoßenen Aktivitäten nachhaltig zu sichern (vgl. Backhaus & vom Hagen, 2008).


Laufzeit des Angebotes

Beginn: April 2005

Abschluss: März


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Menschen in schwieriger sozialer Lage sind ein wichtiger Teil der Zielgruppe, auch wenn sich das Angebot in erster Linie an alle richtet.


    Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

    • 1 bis 3 Jahre
    • 6 bis 10 Jahre
    • 11 bis 14 Jahre
    • 4 bis 5 Jahre

    Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

    • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

    Schwerpunkte des Angebotes

    • Stressbewältigung
    • Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)
    • Bildung
    • Steigerung der Selbstständigkeit / Selbstbestimmung
    • Stärkung sozialer Kompetenzen

    Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

    • Kindertageseinrichtung / Kindertagespflege
    • Schule

    Stand

    07.05.2015

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