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Angebotsdarstellung

Good Practice

Veröffentlichung: 2009

Familienhebammenprojekt Kleemobil

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Das Modellprojekt "Kleemobil" im Stralsunder Stadtteil Grünhufe stellt Familien in schwierigen Lebenslagen bereits während der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt des Kindes ein fachlich geeignetes Unterstützungsangebot bereit. Im Fokus stehen dabei die vielen neuen Probleme und Ängste, die in der Situation einer Schwangerschaft und Geburt eines Kindes in belasteten Familien häufig auftreten. Die Entwicklung und das Wohlbefinden des Neugeborenen sind dabei entscheidend. Untersuchungen im gesundheitlichen, sozialen und psychischen Bereich werden in Absprache mit den Familienmitgliedern durchgeführt und dienen der Diagnostik von Bedarfsfeldern bei Eltern und Kindern.

Hauptziel des Projektes ist es, Schwangeren sowie jungen Müttern und Eltern mit ihren Kindern Möglichkeiten zu eröffnen, um auf familiäre Krisen adäquat zu reagieren. Eigene Ressourcen werden innerhalb des Projektes sichtbar gemacht und ausgeschöpft. Dazu gehören auch selbstständige Aktivitäten, etwa die Suche und Nutzung alternativer Hilfen im Wohnumfeld und die eigenverantwortliche Entwicklung und Anwendung von Strategien.

Eine freiberufliche Familienhebamme und zwei Sozialpädagoginnen leisten die Projektarbeit seit Juli 2007. Die Finanzierung des Projektes ist als Modellvorhaben des Programms Soziale Stadt über das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern bis Dezember 2009 gesichert.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Kathrin Zühlke-Hahs
Wiesenstrasse 9
18437 Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern)

Telefon: 03831 / 443598

E-Mail: hst-kleemobil(at)t-online.de


Weitere Ansprechperson

Herr Ulf Kolbe
Knieperdamm 3
18435 Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern)

Telefon: 03831 / 379425

E-Mail: gesundheitsfoerderung(at)stralsund.de


Projektträger

Kommunaler Arbeitskreis Gesundheitsförderung des Landkreises Vorpommern-Rügen
Knieperdamm 3
18435 Stralsund


Hintergrund

Kinder und Jugendliche, die in sozial- und strukturschwachen Stadtgebieten aufwachsen, haben signifikant geringere Chancen gesund zu sein bzw. gesund zu bleiben. Mit frühzeitigen Interventionen verschiedener Institutionen, Träger und Vereinen wird dieser Entwicklung entgegengewirkt. Auf unterschiedlichen Handlungsebenen werden neue Wege erprobt, um Familien beim Erhalt oder der Verbesserung der Gesundheit ihrer Kinder zu unterstützen.

Das Projekt ist im Stadtteil Grünhufe angesiedelt, einem Plattenbaugebiet in Stralsund. Hier lebt eine Vielzahl junger Familien, die häufig Hilfe auf verschiedenen Ebenen benötigen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Verhältnissen ist festzustellen, dass diese häufiger krank sind, weniger zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, von gesundheitsfördernden Aktivitäten schlechter erreicht werden, eine geringere Durchimpfungsrate aufweisen und häufiger unter psychischen Erkrankungen leiden.

Der Anteil der Kinder, die in ihren Familien Hilfen zur Erziehung über das Jugendamt erhalten, liegt bei acht Prozent. Die Geburtenzahl der letzten Jahre ist ansteigend. Die Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II oder SGB XII ist im Stadtteil Grünhufe im Verhältnis zur Gesamtstadt besonders hoch. Dass viele Familien sozial benachteiligt sind, zeigt sich an der hohen Arbeitslosenquote der Stadt, die im Mai 2008 18,1 Prozent betrug. Im Stadtteil Grünhufe beantragen 60 Prozent der Schwangeren finanzielle Unterstützung aus der Stiftung Frauen und Familie, was die schlechte ökonomische Situation, in der die Familien leben, deutlich macht.

1999 ist der Stadtteil Grünhufe in das Programm \"Soziale Stadt\" aufgenommen worden. Grünhufe wurde auf Grund seiner baulichen und infrastrukturellen Missstände sowie der schlechten sozioökonomischen Rahmenbedingungen ausgewählt. Die in den letzten Jahren wenig gewachsene Struktur und die Zuwanderung von Migranten und Spätaussiedlern mit vor allem deutsch-russischer Herkunft führten zu interkulturellen Spannungen und zu einem schlechten Image des Stadtteils.

Durch das Programm Soziale Stadt sind jetzt erste Erfolge sichtbar und der negativen Entwicklung konnte in den letzten Jahren stark entgegengewirkt werden. Positiv hervorzuheben ist die Errichtung eines Stadtteilbüros als zentrale Anlaufstelle, die Tätigkeit der Stadtteilkoordinatorin seit 2003, die Entstehung des Begegnungszentrums, der Aufbau des Nachbarschaftszentrums sowie eine Sport- und Freizeitanlage. Auch kleinere Projekte aus dem Programm \"Wohnumfeldverbesserung\" und aus dem Verfügungsfonds trugen zur Verbesserung des Images bei.


Vorgehen

Der sehr junge Stadtteil Grünhufe als Programmgebiet Soziale Stadt in Stralsund wurde als Ort für das Modellprojekt ausgewählt, weil Problemlagen, auf die das Projekt einwirken will, mit den bereits gewachsenen Netzwerkstrukturen in diesem Programmgebiet angegangen werden können. Das Projektbüro wurde in unmittelbarer Nähe der Stadtteilkoordination in dem Stadtteilbegegnungszentrum angesiedelt. Die Stadtteilkoordinatorin betreut das Projekt vor Ort. Beide Projekte werden durch die SES Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund getragen.

Es wurde ein Team, bestehend aus einer Familienhebamme, die in Grünhufe wohnt und praktiziert, und zwei Sozialpädagoginnen zusammengestellt. Das Team erarbeitete sich eine professionsübergreifende Konzeption und Vorgehensweise, die mit den freien Trägern, die für die Sozialarbeiterinnen verantwortlich zeichnen, abgestimmt wurde. Außerdem bildet ein Projektbeirat als Steuerungs- und Projektbegleitungsgruppe ein zentrales Element an der Schnittstelle zwischen theoretisch-logistischer Planung und fachlicher Umsetzung. Durch die multiprofessionelle Zusammensetzung ist ein hohes Maß an Fachlichkeit und unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen gegeben. Der Projektbeirat soll mit dazu beitragen, die Profession der Familienhebamme landesweit einzuführen.

Die Familienhebamme betreut in diesem Projekt in Personalunion mit der Hebammenfunktion Eltern, Frauen, junge Mütter und Schwangere während der Schwangerschaft, im Wochenbett, in der Stillzeit und darüber hinaus bis zum ersten Lebensjahr des Kindes. Sie berät fachspezifisch unter anderem zur Geburtsvorbereitung, zum Stillen und zur optimalen Versorgung des Säuglings.

Die Sozialpädagoginnen unterstützen im Umgang mit Behörden und Ämtern, beraten in sozialen, erzieherischen und wirtschaftlichen Fragen, bei der Lebensbewältigung, im Alltag und in Partnerschaftsangelegenheiten. Dies geschieht in Kooperation miteinander und der Vernetzung mit anderen Hilfediensten wie freien Trägern, Institutionen, Ämtern etc. Die professionsübergreifende Handlungsweise ermöglicht einen ganzheitlichen Betreuungsansatz, bezogen auf den Einzelfall. Ein Ziel des Projektes ist eine erste praktische Erprobung der Schnittstellenfunktion der Familienhebamme in Mecklenburg-Vorpommern als aufsuchende Hilfe in Bezug auf latente Kindeswohlgefährdungen. Es soll ermöglicht werden, einerseits jungen Familien präventiv Unterstützungsangebote zu unterbreiten, aber erste Anzeichen von Kindeswohlgefährdungen frühestmöglich zu erkennen, um dem entgegenwirken zu können.


Good Practice in

Niedrigschwellige Arbeitsweise

Die Mitarbeiterinnen suchen die Klientel dort auf, wo sie lebt und betreut werden möchte. Ihr Büro ist im Stadtteilbegegnungszentrum angesiedelt. Die Angebote des Kleemobils sind freiwillig und kostenfrei. Die Zielgruppe wird verschwiegen, anonym und flexibel beraten und begleitet. Es besteht die Möglichkeit der Telefonberatung, des Hausbesuches und des Bürokontaktes.

Den Frauen und Eltern soll die Möglichkeit gegeben werden, sich auf die neue Situation mit dem Säugling allumfassend einzustellen, um psychischen, gesundheitlichen, sozialen und erzieherischen Defiziten vorzubeugen.

Die Kontakte zu den Familien werden je nach ihrem Bedarf (vgl. Informationen zum Projekt (PDF); Abbildung 1) hergestellt. In einer breiten gefächerten Öffentlichkeitsarbeit wurde vor Beginn der eigentlichen Arbeit das Projekt \"Kleemobil\" im Stadtteil bekannt gemacht. In verschiedenen Einrichtungen des Stadtteils stellen sich die Mitarbeiterinnen mit ihren Angeboten vor. Ziel ist es, hierbei ein niedrigschwelliges Kontaktangebot zum Abbau von Hemmschwellen in Bezug auf die Inanspruchnahme von Hilfesystemen zu gewährleisten. Aufsuchende Angebote sind vor allem bei Eltern und Schwangeren notwendig, die Komm-Strukturen nicht wahrnehmen können oder wollen. Sie werden im Rahmen von Hausbesuchen in ihrer Lebenswelt begleitet. Der Bekanntheitsgrad unterstützt durch das Projekt den Zugang. Seit Beginn des Projektes konnten bislang 49 Familien erreicht und unterstützt werden.

Mit den Angeboten wird auf die Bedürfnisse der Zielgruppen eingegangen und die Mitarbeiterinnen greifen die Lebenswirklichkeiten der Nutzerinnen und Nutzer auf. Anmeldeformalitäten werden vermieden und die Mitarbeiterinnen begegnen den Bedürfnissen der Betroffenen wertschätzend, wohlwollend und ressourcenorientiert.

Die Verknüpfung von Fürsorgeangeboten durch die Familienhebamme und Beratungsangeboten der Sozialarbeiterinnen ermöglicht den Mitarbeiterinnen die Erprobung verschiedener Zugangswege zur Zielgruppe. Wichtig für die Niedrigschwelligkeit des Angebots ist es, als feste Bezugspersonen im Stadtteil bei Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und bei sozialen Problemen angenommen zu werden.

Einzelne Neuerungen, die im Verlauf des Projektes entstanden sind und finanziell von Vereinen und Unternehmen des Stadtteils unterstützt werden wie zum Beispiel Elterncafés und eine Tauschbörse tragen dazu bei, ungezwungen miteinander ins Gespräch zu kommen und die Angebote zu unterbreiten.

Empowerment

Das Projekt zielt auf die Befähigung der werdenden bzw. jungen Eltern und Mütter, selbst zu handeln und eigene Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. Die Palette der inhaltlichen Arbeit der Mitarbeiterinnen von Kleemobil ist auf Grund der multifaktoriellen Problemlagen bei den Familien sehr weit gefächert. Auf Grund von Schlafmangel und ungewohnten Störungen durch das Kind treten häufig schon einige Tage nach der Geburt große Probleme auf. Die Frauen brauchen in dieser Situation Zuspruch, Lob und Entlastung. Die Mütter sind oft sehr unsicher, haben Angst vor den neuen Aufgaben und sind teilweise völlig ratlos. Ein Problem ist, dass viele der im Projekt betreuten Frauen keine Unterstützung durch Familie oder Partner erfahren und sich allein gelassen fühlen. Jede zweite Frau im Projekt ist allein erziehend.

Ziel ist es, Kompetenzen bezüglich der eigenen Gesundheit, der Gesundheit des Kindes sowie derjenigen der Geschwisterkinder sowie im Umgang mit den Sozialsystemen zu vermitteln. Dazu gehört auch, sie aufzuklären, welche Hilfen ihnen zustehen bzw. wo sie für verschiedene Problemlagen Unterstützung erlangen können. Die Arbeit der Projektmitarbeiterinnen trägt dazu bei, dass die Mütter, aber auch die Väter angstfreier und sicherer werden, mehr Freude mit dem und am Kind finden und richtige Entscheidungen für sich treffen können. Die Mütter und deren Partner finden im Kleemobil Gesprächsparterinnen, nicht nur in essentiellen Fragen, sondern in Fragen der Versorgung und des Lebens mit einem Neugeborenen.

Da die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Herausbildung von Kompetenzen im Umgang mit den Säuglingen Ziel des Projektes ist, ist Hilfe zur Selbsthilfe ein wichtiger Grundsatz, das heißt, die Aktivierung der Eigenverantwortlichkeit der Eltern steht immer im Vordergrund. Die Grundsätze sind in der Konzeption folgendermaßen zusammengefasst:
- Förderung der Eigenständigkeit der jungen Mütter und Väter z. B. durch Lob, Motivation, Hervorheben positiver Ergebnisse von beratenden Gesprächen und Interaktionen sowie im Agieren mit dem Kind,
- Hervorheben von Kompetenzen der Schwangeren, insbesondere der Mütter und Väter, Herausfinden und Beobachten von besonderen Talenten und Fähigkeiten in Blickrichtung auf Verselbstständigung, Förderung des Selbstbewusstseins auch im Umgang mit dem Kind,
- Einbeziehung der Frauen und Familien beim Auf- und Ausbau eines funktionierenden Netzwerkes für sie selbst über ein Elterncafé, welches sie etappenweise selbst organisieren und weiterentwickeln,
- Hilfe zur Selbsthilfe durch Kursprogramme, Seminare für Eltern, Schwangere, z. B. im Familiencafé, in Still- und Krabbelgruppen, bei der Babymassage, bei Gruppenaktivitäten mit individuellen Angeboten wie Rückbildungs- und Geburtsvorbereitungsgymnastik,
- Förderung der Alltagsbewältigungs- und Erziehungskompetenzen in den Familien unter anderem durch Modelllernen, Demonstration, Einzelfallhilfe oder Gruppenangebote mit fall- und fachspezifischem Hintergrund, Erziehungsberatung.

Einzelziele in Bezug auf die zu Betreuenden sind unter anderem:
- Verantwortungsbewusster Umgang mit dem Kind oder den Kindern,
- Erreichung eines angemessenen Erziehungsbewusstseins,
- Stärkung des Gesundheitsbewusstseins,
- Erwerb sozial angemessener Konfliktlösungsstrategien,
- Erkennen eigener Stärken und Schwächen,
- Stärkung des Selbstwertgefühls, lebenspraktischer Kenntnisse, Fähig- und Fertigkeiten,
- Erweiterung der Frustrationstoleranz,
- Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte,
- Erhöhung des Selbsthilfepotenzials durch Entwicklung einer eigenen Lebensperspektive, langfristige Integration in gesellschaftliche Systeme.

Es gilt sich immer wieder neu auf die Klientel einzustellen, da sich die Schwerpunkte in deren Bedürfnissen gegenüber 2008 grundlegend von Nachsorge zu Klärung von Partnerschaftsproblemen gewandelt haben (vgl. Informationen zum Projekt (PDF); Abbildung 2).

Integriertes Handeln

Um die Schwerpunkte, die zur Verbesserung der Lebensumwelt beitragen, voranzutreiben, wurde ein Projektbeirat zur steuernden Projektbegleitung und zum Transfer der Ergebnisse in die Stadt Stralsund und in die entsprechenden Landesstrukturen gegründet.

Das Projekt unterstützt mit seinen Ergebnissen die landesweite Einführung von Familienhebammen in Mecklenburg-Vorpommern.

Die direkte fachliche Begleitung der Basisarbeit an der Klientel erfolgt über die beteiligten Träger Kreisdiakonisches Werk Stralsund e.V. (KDW) und Verbund für Soziale Projekte e.V. (VSP). Diese stellen insbesondere ihre Erfahrungen im Bereich der Jugendhilfe sowie die vorhandenen Netzwerke zur Verfügung. Somit müssen Netzwerke nicht erst aufgebaut werden, sondern es können existierende Kooperationen genutzt werden. Diese Begleitung erfolgt über monatliche Teamveranstaltungen, in denen der Fokus auf klientenzentrierter Fallarbeit liegt. Das Fachteam Kleemobil trifft sich außerdem wöchentlich zu Kleinteamveranstaltungen, um aktuelle arbeitsorganisatorische Angelegenheiten zu klären sowie Fallbesprechungen durchzuführen. Supervisionen werden genutzt, um die Teamarbeit zu intensivieren (vgl. Informationen zum Projekt (PDF); Abbildung 3).

Um den vielschichtigen Lebenslagen der Zielgruppen gerecht werden zu können, findet vielfältige Netzwerkarbeit statt, auch im Rahmen des Arbeitskreises Gesundheitsförderung, koordiniert durch das Gesundheitsamt der Hansestadt Stralsund, mit Schwangerschaftsberatungsstellen der Hansestadt Stralsund, Frauen- und Kinderärztinnen und -ärzten, Kitas, Krippen, Tagesmüttern und des Vereines zur Förderung zur Kriminalitätsprävention zur Erkennung eines Hilfe- bzw. Reaktionsbedarfs.

Mit letzterem ergaben sich über die Netzwerkarbeit im Rahmen des Arbeitskreises hinaus bisher keine aktuellen Anlässe der Zusammenarbeit. Durch die Vernetzungsarbeit innerhalb des Beirates werden die Arbeitsweise und die Durchführung einzelner Maßnahmen mit verschiedenen Fachkräften abgestimmt. Dies ermöglicht es den Projektmitarbeiterinnen außerdem, sich mit den Akteurinnen und Akteuren innerhalb des Stadtteils abzustimmen, und trägt zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den im Wohnquartier und im weiteren Umfeld agierenden Institutionen bei.

Qualitätsmanagement

Neben der Festlegung von Standards für die Arbeit der Projektmitarbeiterinnen ist auch die Qualitätsentwicklung ein wesentlicher Bestandteil der Projektarbeit, da Kleemobil Modellcharakter für das Land Mecklenburg-Vorpommern besitzt und es das Ziel ist, die Erfahrungen und Ergebnisse auch für weitere Vorhaben im Land zu nutzen. Eine wissenschaftliche Begleitung wird durch Prof. em. Dr. Karin Reis, (Fachhochschule Neubrandenburg, Fachgebiet Public Health) geleistet. Ihre Arbeit ist zentraler Bestandteil der Evaluation. Hinsichtlich der Prozessqualität wird in die Leistungen des Projektes die Vernetzungstätigkeit mit den Kooperationspartnern einbezogen.

Über den Projektbeirat wird Kleemobil durch die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung fachlich-organisatorisch begleitet (vgl. Informationen zum Projekt (PDF); Abbildung 4). Diese transferiert die Projektergebnisse in das Gesunde-Städte-Netzwerk. Darüber hinaus finden regelmäßige Beiratstreffen zur Ergebnissicherung statt. Alle Ergebnisse der Arbeit werden dokumentiert und fließen in die Evaluation ein.

In den wöchentlich stattfindenden Kleinteamveranstaltungen des Fachteams werden aktuelle arbeitsorganisatorische Angelegenheiten geklärt, Fallbesprechungen durchgeführt und die eigene Arbeit reflektiert. Zusätzlich finden Supervisionen statt, die die Reflektion der Arbeit unterstützen. Außerdem dokumentieren die Projektmitarbeiterinnen die Anzahl und Art und Weise der Kontakte und den anteiligen Unterstützungsbedarf der betreuten Familien nach einem einheitlichen Erhebungsbogen, der von der Evaluatorin vorgegeben wurde und von ihr auch ausgewertet wird.

Die freiberufliche Hebamme des Projektes hat im Vorfeld eine Qualifikation zur Familienhebamme abgeschlossen.

Von den Projektmitarbeiterinnen werden Fortbildungsangebote zur Professionalisierung ihrer Arbeit angeboten. Herausragende Themen sind dabei der Datenschutz, frühe Anzeichen der Kindeswohlgefährdung und die frühkindliche Entwicklung.


Literatur

Fasselt, J., Zimmer-Hegmann, R. (2004). Zwischenevaluation des Bund-Länder-Programms. Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt für das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Institut für Landes- und Stadtteilentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW) / Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) (2004): Zwischen-Evaluation des Bund-Länder-Programms. Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt für das Land Mecklenburg Vorpommern, Endbericht. URL: edoc.difu.de/edoc.php?id=3XU1G5DC (17.08.2008).

Robert Koch-Institut (2006). Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS). Robert Koch-Institut. Berlin.

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern. Statistische Berichte 2007. URL: www.statistik-mv.de (17.08.2008).


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Juli 2007

Abschluss: Dezember


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Alleinerziehende in schwieriger sozialer Lage
  • Schwangere in schwieriger sozialer Lage

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Unter 1 Jahr
  • 18 bis 29 Jahre
  • 30 bis 49 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Schwerpunkte des Angebotes

  • Elternschaft / Schwangerschaft
  • Kommunale Strategie / Netzwerkarbeit

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune

Qualitätsentwicklung

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Quelle der Veröffentlichung/URL: Dokumentation für 2009 geplant


Stand

03.05.2012

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